Donnerstag, 28. Januar 2010

Freitag, 22. Januar 2010

what a decade it has been.

ich weiss, was ich heute vor zehn jahren gemacht habe: ich habe meinen rucksack gepackt, um erst in eine norddeutsche kleinststadt und dann nach berlin zu fahren.

[zusammen mit dem mann, mit dem ich damals zusammen war. wir sollten eine woche lang dafür sorgen, dass eine bezaubernde horde jugendlicher einigermaßen nüchtern rechtzeitig bei diversen terminen mit botschaftern, politikern und museumsführern waren, idealerweise in der jahreszeit angepasster kleidung, was bei australiern und neuseeländern in berlin im januar durchaus eine nicht zu kleine herausfordeurng darstellt.]

ich habe außerdem das erste mal 'publish' geklickt, nachdem ich einen text in ein webformular auf einer heute nicht mehr in dieser form bestehenden website geschrieben hatte. die seite hatte das wort 'diary' in der url, und das war es auch, was ich dort gemacht habe, an diesem ersten tag. tagebuch schreiben. vollkommen teenage, voller teenage angst. dabei war ich schon 21.

ich kann mich noch an das layout erinnern, dass ich mir ausgesucht und zusammengestückelt habe, lauter variationen der farbe slate. ich habe einen tagebucheintrag geschrieben, an diesem ersten tag, und das erste klicken auf 'publish' (vielleicht war es auch 'submit' oder 'save'), war der anfang meines ichschreibesacheninsinternetrein. an diesem tag (und dann erstmal ein paar jahre nicht) voller panik: "omg, das ist das internet, das können alle lesen." damals tat das aber fast niemand. heute schon. (hallo, mama! hallo, chef! hallo, kind!)

zehn jahre, ein drittel meines lebens, zehn jahre, in denen sich alles verändert hat, logisch, weil sich alles immer verändert. und trotzdem ist es seltsam zu wissen: alles könnte anders sein, ich nicht ich sein, wenn ich nicht damals 'publish' (oder 'submit' oder 'save') geklickt hätte.

denn ich habe wegen und mit dieser ersten website html gelernt (selfhtlm ftw!), dort die person kennen gelernt, die mir vorgemacht hat, was ein blog ist (danke, shauny!), bin zu blogger umgezogen, habe die sprache gewechselt, die layouts, die männer, mein leben. ich hätte meinen beruf nicht. ich wäre jemand anderes. sicher wäre dieses andere ich bestimmt auch gut, logisch, weil es das ja immer irgendwie ist, aber ich mag nun mal alles so, wie es ist, und deswegen erscheint dieser kleine moment vor zehn jahren so groß, so bedeutungsvoll. klick.

zehn jahre, in denen sich fast alles geändert hat, für mich. nur eins nicht: das sacheninsinternetreinschreiben. es ist, noch immer, die (fast) perfekte methode, musik, freundinnen, freunde, affären zu finden (die man sonst alle nie gefunden hätte), sich durcheinander zu bringen und auseinanderzusortieren. memento mori. mein allerliebstes hobby von allen.

"i sometimes wonder, what kind of traces i leave in other peoples life", schrieb ich damals. "i wonder whether people of the past still think of me as often as i think of them. i wonder whether people who i meet right now, who i have met in the past couple of weeks, months, years will influence my future." ich dachte damals vorallem an den mann (der zumindest für ein gutes drittel der letzten zehn jahre da war, dann nicht mehr, dann heiratete er, und dann war er vor ein paar monaten auf einmal von facebook verschwunden), ein bisschen an die horde jugendlicher (die sind noch da, einen poke entfernt), ein kleines bisschen an den rest meiner damaligen freunde (von denen sind alle verschwunden, oder höchstens auf xing). tatsächlich geblieben sind allerdings die leute aus dem internet, die ich erst nach diesem satz kennen lernen sollte, und die längst nicht mehr nur im internet sind, natürlich.

wie seltsam. wie schön.

danke.

"what will you be in my special history - and how the hell did you get here?"

damit ich mich in zehn jahren nicht frage, was ich heute gemacht habe.

ich bin zu früh aufgestanden, heute morgen, viel zu früh. zuerst das kinder/gästezimmer aufräumen, wäsche falten, dann duschen, haare waschen, haare föhnen, glätten, schminken. dann habe ich ein hellblaues jeanskleid von h&m (größe 36), ein weisses longsleeve, winter leggings von aa und stiefel angezogen, habe den schlafenden r. geküsst und bin mit dem bus statt mit der bahn zur arbeit gefahren (die bahn fuhr weg, als ich aus dem haus kam), mit meiner baumwolltasche mit der warmen lock'n'lock-dose mit oatmeal auf dem schoss und habe dabei the rural alberta advantage gehört, und beim aussteigen am bertoldsbrunnen habe ich meine wunderbare, perfekte mütze im bus vergessen. bei der arbeit war alles wie immer, freitags: der server schlecht gelaunt, der tag durchgeplant, normal, schnell vorbei, dies gemacht und jenes, a der printseite rumgepuschelt, paar meldungen, emails. zum mittagessen fage yoghurt mit all bran und einem apfel gegessen, und einen amaranth-schokoriegel, und in der mittagspause versucht, eine perfekte ersatzmütze zu kaufen. stattdessen gleich zwei nicht-perfekte mützen und einen schal und handschuhe gekauft, sowie einen dreierpack hipsterunterhosen mit herzchen drauf, und sie extra nicht an der kasse von n. bezahlt (das hätte noch gefehlt). außerdem über den amazon marketplace ein paar romane gekauft, und mich kurzzeitig schlecht gefühlt, weil sie 0,01 euro plus porto kosten. am nachmittag dann große! wichtige! planungssitzung. mittendrin kurz pause gemacht, und mit b. ein foto für die kommende printseite zum thema 'augmented reality' gemacht.r. brachte irgendwann den hund in die redaktion, um dann ins stadion fahren zu können, mit m., wo freiburg gegen stuttgart verloren hat, später (0:1). mit matze telefoniert und unseren flyer fürs auflegen kommendes wochenende geplant, und kurz meine mama angerufen, und über die shiba inus geredet. auf dem heimweg, zu fuß, mit dem roten halsbandblinklicht am hund vor und neben und hinter mir dann gefroren (um die 0°c, neblig), aber gelächelt, die ganze zeit. 'und bei mir. bei mir. bei mir.' zum abendessen, allein, baked tofu, gelbe linsen und brokkoli. der hund kriegte hundefutter und nudeln (und hat noch keinen haps gefressen, schließlich ist herrchen nicht da, the sky is falling). danach habe ich ein banana bread gebacken, halbe portion allerdings nur, und noch mit walnüssen drin, und es ist zum ersten mal so richtig super aufgegangen, gelobt sei das öko-backpulver. ich habe espresso getrunken und noch einen und noch einen, dazu schokolade mit meersalz und puppies gucken und die gebärende bärin, und dabei warpaint, peter gabriel-covers und xiu xiu gehört. beschlossen, die neue tocotronicplatte doch schon heute als download, und nicht morgen physikalisch zu kaufen, und dann habe ich sachen ins internet reingeschrieben. wie immer, alles.

zehn.

happy birthday, liebes blog.

Donnerstag, 7. Januar 2010