Freitag, 3. April 2009

to start from scratch and begin once again.

"never too late, never too old, never too bad, never too sick...to start from scratch and begin once again." das hat bikram über sein yoga gesagt, und der satz stand auf meiner zehn-tage-für-zehn-euro-probekarte von bikram altona, vor einem jahr. und dasstimmt alles, meiner winzigkurzen bikramerfahrung nach.

ich glaube die berliner bikramlehrerin (die keine winzigkurze bikramerfahrung haben sollte), die gestern einem fernsehteam erlaubt, ein schwer übergewichtiges mädchen bei seiner ersten bikramstunde zu filmen, hat diesen satz vergessen. um welche sendung es ging, hat niemand so richtig gesagt, es sah nach einer dieser dummen coaching sendungen aus, vielleicht war es auch ein sat-1-frühstucksfernsehen-fitness-test-segment oder sowas. ganz egal, was es war: diese bikramlehrerin hat dieses mädchen bei diesem yoga einer fernsehkamera vorgeworfen. und sie davor noch neben drei 1,80 große, superfitte bikram-cracks gestellt. und ihr nicht gesagt, dass es nicht schlimm ist, dass sie ihren fuss nicht anfassen und auf ihren schenkel legen kann, ihre arme nicht strecken kann oder nicht auf einem bein stehen kann. oder, dass es in der ersten stunde schon gut ist, wenn man überhaupt im raum bleibt. dass es nicht zu spät ist, für sie, und dass dieses yoga ihr helfen kann.

meine erste bikramstunde war schrecklich. die zweite und die dritte auch. schrecklich, aber geil. weil ich gemerkt habe, wie kaputt ich da war (an körper und seele), und wie wenig ich konnte und wie überhaupt alles nicht richtig war. und weil ich ein kleinwenig gespürt habe, wie es sein könnte, mit diesem yoga, nach diesem yoga. die bikramlehrer in altona, allen voran hans und claudia, haben so unterrichtet, dass immer klar war, dass der weg hart ist, aber zu schaffen, dass man sich fordern muss, aber kleine schritten gehen kann. ("die übung hat noch nicht angefangen, wenn dein knie nicht gelockt ist!") und man auch liebevoll mit sich sein muss. lean back, reach back, fall back, fall in love with yourself. die lehrerin in berlin hat das dicke mädchen gestern allein gelassen. und ihr so wenig anleitung gegeben, sie nicht dafür gelobt, dass sie so gut durchgehalten hat, keine pausen gemacht hat, so gekämpft hat. sie hat auch den rest der klasse allein gelassen, nicht genug gefordert, nicht genug gepusht, nicht genug kritisiert, korrigiert. schlecht war es trotzdem nicht, klar, denn bikram yoga ist auch bei mauen lehrern immer noch bikram yoga und einfach effektiv und, nunja, gut. aber bei richtig guten lehrern (wie craig oder claudia oder hans und kim oder denen, die ich in muc hatte), die sich an den dialogue halten, und bikram und seine seltsamen wortspiele und vergleiche und seine härte und freude kanalisieren, da ist es noch besser, viel besser.

ich wollte dem dicken mädchen gestern nach der stunde eigentlich sagen, wie gut sie sich geschlagen hat, und dass sie wiederkommen und weitermachen soll, und wie dieses yoga leben verändert. aber das habe ich nicht gemacht. zum einen, weil sie noch irgendwas gefilmt haben. und zum anderen, weil das gar nicht mein job war, gestern. ich habe bikram yoga noch gar nicht richtig verstanden, nach dem kleinen bisschen, das ich gemacht habe, bisher, in diesem winzigkurzen jahr. schliesslich weiss ich nur, wie ich mich dabei und danach fühle: fantastisch.