Mittwoch, 31. Dezember 2008

what a year it has been. [shedding my various skins, ad infinitum.]

heute keine sehnsucht nach der silvesterlichen clean slate-illusion. meine slate ist schon clean, seit ein paar wochen, und deswegen sind die feierlichkeiten heute mal wieder egal, so egal. und das ist gut, sehr gut.

heute nachmittag werde ich nach zürich fahren, und was dann heute abend so genau passiert, steht irgendwie noch gar nicht fest, vom ort und ein paar der anwesenden abgesehen. irgendwer wird rumhängen, vielleicht geht man noch irgendwo hin, wer weiss. es sind lauter leute, die ich vor einem jahr, wenn überhaupt, nur vom sehen kannte.

ich habe das jahr auf einer party angefangen, auf der alle verkleidet waren, außer mir. meine damalige begleitung wollte und/oder konnte sich nicht verkleiden, und damit er das nicht alleine tun musste, hat er mir nicht gesagt, dass es sich um eine verkleidungsparty handelte, haha. und das war nur eine der vielen, vielen sachen, die an diesem abend so unglaublich falsch waren. "ich würde sagen, 2008 kann jetzt nur noch besser werden", habe ich am 1.januar 2008 um 5:14am befunden, aber so scheisse wie das jahr zu dem zeitpunkt war, blieb es erstmal. egal wie sehr ich versucht habe, mich selbst zu überzeugen, dass alles doch super sei. ich habe ein bisschen länger gebraucht, um zu kapieren, dass es nicht super war, und nicht super sein könnte. gut ding will weile, oder sowas.

vorbei.

2008 war das jahr, an dessen ende ich mal wieder alle meine pläne über den haufen geworfen habe; alle fünf jahre scheine ich das zu brauchen. und jetzt ist also alles anders, mal wieder, und ich freunde mich mit dem gedanken des staying-put an und ich werfe eine haut nach der anderen ab. und alles nur, weil ich im september in einer hübschen, kleinen freiburger veranstaltungshalle eine epiphany hatte. "wow", dachte ich da. "das könnte mein leben sein -insertscenariohere- und alles wäre gut." und jetzt ist es so, wie ich es mir damals vorgestellt habe, und alles ist gut, tatsächlich.

2009 schickt sich schon jetzt an, noch mehr veränderungen zu bringen, und das wird leichter sein und spannender, zu zweit.

es ist bald zwölf, ich bin gespannt was sich ändert.

jahresendstatistik, zweitausendacht edition.

zugenommen oder abgenommen? abgenommen, ein paar kleidergrößen worth. und das soll auch gleich mal so weitergehen.
haare länger oder kürzer? gleich lang geblieben, aber chucky-coloured. ich glaub in 2009 schneid ich sie aber mal wieder ein bisschen ab.
kurzsichtiger oder weitsichtiger? gleichgeblieben.
mehr geld oder weniger gehabt? mehr.
mehr ausgegeben oder weniger? mehr.
mehr bewegt oder weniger? ich habe im spätherbst mal eben meine lebensplanung komplett über den haufen geworfen. mehr also, denke ich.
der hirnrissigste plan? das es gehen könnte, so, auf dauer.
die gefährlichste unternehmung? liebe auf das erste interview.
der beste sex? ja! ja! ja!
die teuerste anschaffung? viele, viele bahntickets.
das leckerste essen? pizzoccheri im waldhaus am see in st.moritz, diverse engadiner nusstörtli und jedes essen, das r. mir gekocht hat.
das beeindruckendste buch? kaum gelesen, dieses jahr (das muss alles wieder anders werden), aber obama's 'dreams from my father' fand ich schon sehr gut.
der berührendste film? 'comeback' von max plettau.
das beste lied? 'gallery piece', of montreal. und 'baukran' von niels frevert.
die beste cd? laut meinem last.fm-profil: "du kannst mich an der ecke rauslassen" von niels frevert. und natürlich das self-titled debut von gisbert zu knyphausen und "skeletal lamping" von of montreal.
das schönste konzert? niels frevert im übel & gefährlich mit der yahoogruppen-crew. nina nastasia im spitalkeller, offenburg. caribou im café atlantik. the national & two gallants auf dem rathausplatz dachau. und morrissey, in der wunderbaren laiterie, strasbourg, zusammen mit franzi.
die meiste zeit verbracht mit...? arbeit.
die schönste zeit verbracht mit...? r.
vorherrschendes gefühl 2008 frustrierte unsicherheit. ist das alles? kann ich so glücklich sein, vielleicht für immer? und dann gemerkt: nein, kann ich nicht. und will ich auch nicht.
2008 zum ersten mal getan? bikram yoga. ein konzert veranstaltet. leggings getragen. seekrank gewesen. beziehungsberatung. roskilde. st.moritz. gesehen, wie jemand wiederbelebt wurde. mich auf einer hochzeit betrunken. 23g. und jemandem ein paar haken 'rausgemacht.
2008 nach langer zeit wieder getan? in jeans von h&m und diverse klamotten aus den jahren 2000-2003 gepasst. clogs gekauft. jemanden verlassen.
drei dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? meine zögerlichkeit. heartache perpetrator zu sein. und die krankheiten, oh ja, besonders die letzte.
das schönste geschenk, das ich jemandem gemacht habe? ehrlichkeit.
das schönste geschenk, das mir jemand gemacht hat? geduld.
der schönste satz, den jemand zu mir gesagt hat? "jetzt bleib mal stehen und halt den mund."
den schönsten satz, den ich zu jemandem gesagt habe? "ich will dich eigentlich jetzt endlich mal ganz dringend küssen."
die wichtigste sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? mich selbst davon, dass es richtig ist, viel, nein, alles zu erwarten, vom leben.
2008 war mit einem wort...? überraschend.

bonusrunde
liebste exzesse:
free mind free body i-iii und die dazu gehörende geburtstagsparty. parole: festplatte defragentieren!
liebste stadt:
freiburg. dass es soweit noch mal kommen würde!
besuchte städte: arhus (dk), basel (ch), bonn*, breitnau, duisburg*, dortmund, hamburg*, husum*, münchen*, neuhausen ob eck, roskilde (dk), st.moritz (ch) [städte mit mindestens einer übernachtung; *=multiple trips unglaublich, dass ich dieses jahr weder in berlin noch in köln war, und ich schon wieder keinen richtigen urlaub gemacht habe.]
pointless crying in public: 3.oktober, 3am, salzstraße, höhe augustinerplatz. 22.november, wolf parade gig, übel & gefährlich.
weblogs you should be reading: the big picture, 18000 mal hoffnung, matt, liz & madeline, my topography, clusterflock, tomorrow museum, modblog, michèle roten, bldgblog, papergirl, flotsam
vermisst:
susa. und tug.antville.org
verloren:
diverse kilo. und tonnenweise baggage

[previously: zweitausendfünf, zweitausendsechs, zweitausendsieben]

Montag, 29. Dezember 2008

Freitag, 26. Dezember 2008

ram-pam-pam.

und an heiligabend, da konnte ich dann doch den kirchenchor von st.dionysius, duisburg-walsum, erst "little drummer boy" (mein liebstes weihnachtslied, ever) und dann diese wunderbaren zwischenstrophen von "stille nacht" singen hören, während ich mit ihm in seiner küche sass und den post-dinner espresso trank. denn meine mama, die gute, hatte kurzerhand ihr handy mit in die christmette genommen.

[nur als der herr pastor zum friedensgruss durch die reihen ging war ihr das leuchten des displays ein bisschen peinlich.]

linklove. [#83]

godspeed, emilie, godspeed.


["and did you get what
you wanted from this life, even so?

i did.

and what did you want?

to call myself beloved, to feel myself
beloved on the earth."

— raymond carver]

Mittwoch, 24. Dezember 2008

have yourself a merry little christmas.



have yourself a merry little christmas,
let your heart be light
from now on our troubles will be out of sight.

Dienstag, 23. Dezember 2008

traumavermeidungsstrategie.

ich bleibe dann jetzt mal hier, über weihnachten. zum ersten mal. schon vor jahren wollte mich jemand dazu wieder und wieder überreden, und hat es nie geschafft. jetzt muss mich niemand überreden. ich bin verliebt und krank und müde, so unendlich müde, und einfach nicht in der verfassung, mich in einen zug nach norden zu setzen und überhaupt gehöre ich gerade einfach hierher und nirgendwohin sonst. ich werde den baum vermissen und das baum-ansingen in der kleinfamilie, und die art, wie der kirchenchor (und mit ihm mein vater) am ende der christmette diese weirden gegenstrophen in "stille nacht" singt, aber tatsächlich vorallem die kleinfamilie. sonst allerdings nichts.

gestern abend haben er und ich ausgelost, wer was kochen wird, diese woche, bei unserem privaten kochduell, und morgen früh wildern wir noch einmal durch die migros und über den markt. später kaufe ich wohl irgendein dvdboxset bei müller und ab morgen abend graben wir uns dann ein und ignorieren vorläufig alles und alle, während ich nach einem ausgeklügelten zeitplan medikamente einwerfe. das könnte, trotz aller momentanen dramen, das erste traumafreie weihnachten seit jahren werden. irgendwas muss gerade ja auch mal funktionieren.

weihnachtstrauma, oder so. [#5]

und dann war da das weihnachtfest, in dessen nachwehen das fest der liebe ein letztes mal zelebriert wurde, und zwar mit dem ganzen drum und dran: den nächtlichen autofahrten ins nichts, der schönheit der chance heimat und eine ewigkeit schien so lange, wie eine einwegfeuerzeugstichflamme. zisch machte sie, und dann war sie aus.

[#1|#2|#3|#4]

Montag, 22. Dezember 2008

nebenwirkungen.

psychiatrische erkrankungen: gelegentlich: schlaflosigkeit. sehr selten: entfremdungserlebnisse, die nach absetzen des arzneimittels wieder verschwinden. vorübergehend psychosen.
erkrankungen des nervensystems: häufig: neurologische erscheinungen, hauptsächlich in form von schwindel, verwirrtheitszuständen, halluzinationen und schläfrigkeit. gelegentlich: kopfschmerzen, abgeschlagenheit, vorübergehende krampfanfälle. ausserdem bewusstseinsstörungen bis hin zum koma.

wochenende in kurz. [#4]

sehr gute sache: den zwangsoptimismus wenigstens zweitweise mal abzustellen und ausgiebig zu fluchen.
bisschen trashige, aber auch gute sache: nicht widerstehen.
herausforderung: widerstehen.
gefühl: pärchentum.
geschenk: gegenseitige wunscherfüllung.
gelacht: über joel & clementine.
song: sendung mit der maus-intro.
gesprochen: dauernd.
zugehört: robin dutt interview (zum einschlafen).
mahlzeit: überbackene austern, ratataoille mit straußenfilet, kartoffelgratin, kürbis-lauch-gemüse (für mich ohne die tiere).
getränk: moet & chandon, später: frischer salbeitee.

Freitag, 19. Dezember 2008

miroir noir.


arcade fire füllen meine god-shaped holes, sowieso und immer wieder. auch per .mp4.

[miroir noir | exegese]

Dienstag, 16. Dezember 2008

thinking. [#320]

und jeden morgen die suche nach einem neuen superlativ.

Montag, 15. Dezember 2008

Donnerstag, 11. Dezember 2008

happy birthday, damien.



heute feiert damien echols seinen vierunddreissigsten geburtstag. er tut das noch immer in der supermax unit des varner prisons in grady, arkansas, on death row. am 19. märz 1994, vor fünftausenddreihunderteinundachtzig tagen, wurde damien für eine tat, die er nicht begangen hat, zum tod durch lethal injection verurteilt.

auch in diesem jahr hoffe ich, dass dies damiens letzter geburtstag hinter gittern ist, und noch immer gibt es berechtigte hoffnung, dass dem tatsächlich bald endlich so sein könnte.

im vergangenen jahr wurden forensische beweise bezüglich der verletzungen von chris byers, michael moore und stevie branch veröffentlicht, die die theorie der staatsanwalt, dass die drei achtjährigen von damien, jason und jessie, den west memphis three, im rahmen eines satanistischen rituals getötet wurden, widerlegen.

bei dna-tests an mehreren hundert beweisstücken vom tatort wurde keinerlei genetisches material von damien, jessie und jason gefunden; stattdessen konnte ein haar, das in einem knoten der schnürsenkel mit denen michael moore gefesselt gefunden wurde, steve branchs stiefvater terry hobbs zugeordnet werden. dass es genau an diese stelle durch secondary transfer gekommen sein soll, erscheint unwahrscheinlich. ein weiteres haar vom tatort konnte david jacoby zugeordnet werden, einem freund terry hobbs, mit dem hobbs am tag des verschwindens der kinder zeit verbrachte.

somit deuten fünfzehn jahre nach den morden mehr substantielle beweise auf andere täter, als auf damien, jessie und jason. mehr sollte es eigentlich nicht brauchen, um die drei endlich freizulassen, und doch ist der attorney general von arkansas, dustin mcdaniel, der ansicht, die richtigen männer seien hinter gittern.

arkansas muss ein seltsamer ort sein.

happy birthday, damien. i hope that next birthday of yours can and will finally, finally be celebrated far away from arkansas.





[mehr: wm3.org | wm3 - justice served? | blog | case introduction by burk sauls | paradise lost & paradise lost revelations | photo by kathy bakken.]

Montag, 8. Dezember 2008

neustart.

"du brauchst eine neue wohnung", sagt er. "eine küche, einen richtigen tisch, einen sessel zum lesen. kein wunder, dass du sofort schlafen willst, wenn du daheim bist, wenn es keinen ort gibt, an dem man sein mag, ausser dem bett." und während ich im kalender termine ende april 2009 plane (so nah, so fern), da stelle ich mir eine neue wohnung vor, meine neue wohnung, zwei zimmer küche bad, downtown wie jetzt, oder nördlich davon (zähringen, der nächste gentrifizierungskandidat), ganz leer, weil ich meine möbel zurücklassen oder gleich verbrennen werde, und ein neues leben, quasi, mein neues leben. und dann fällt mir ein, dass ich ja ohnehin schon seit wochen daran arbeite, an diesem meinem neuen leben, heimlich, laut und feige. bisher beinhaltet mein neues leben mittagspausen, die linie 2, eine badewanne, zwei kaffeemaschinen, einen scheidungshund, antipasti-artischocken, durchgeschlafene nächte, gut gefüllte tupperschüsseln, eine regiokarte und gemeinsames tanzen in der küche zu peinlichen songs auf swr1. und noch so viel mehr.

thinking. [#319]

where in this world could i got but to the plane?

soundtrack. [#44]

"wenn ich jemandem techno erklären müsste, dann würde ich ihm "a higher state of consciousness vorspielen. dieser song ist im soundtrack meines lebens unter den top ten."

"für mich gibt es nur einen technotrack, der irgendwie eine bedeutung hat, aber ich weiss noch nicht mal, wie er heisst. 1996, als ich in neuseeland gelebt habe, da bin ich mit meiner gastschwester lisa immer in so einen kellerclub gegangen, in dem techno lief. und an einem ganz bestimmten abend, ich glaub es war nach einem konzert meiner damaligen lieblingsband, da haben wir mich da rein geschmuggelt, ich war auf den punkt betrunken und mitten auf der tanzfläche und es lief dieser track und alles passte, alles war perfekt. ich habe in dem moment das erste mal verstanden, warum leute diese musik mögen."

"und? wie war der song?"

"eigentlich war es eher acid, und er hatte so ein rhythmisches fiepen, das immer höher und immer frenetischer wurde. du-du-da-du-da-dudu-da-du oder so."

"das ist 'a higher state of consciousness'."

"oh."

[habe mein tagebuch von 1996 'rausgeholt, ein dina4 buch, mit eine collage auf dem cover, halb deutsch, halb englisch gefüllt: es war der 19. juli 1996, nach einem konzert von cinematic (in deren drummer tom ich damals verknallt war) im dux de lux, in der licker lounge in der lichfield street in christchurch. oh, life.]

zitierfähig. [#197]

"i've learned that love in its truest form is a loosely woven system of good habits." [#]

wochenende in kurz. [#3]

sehr gute sache: wochenende.
bisschen trashige, aber auch gute sache: am wochenende das haus nicht verlassen.
herausforderung: das "ist sie wach, ist sie wach"-problem
gefühl: ankommen.
geschenk: dominosteine aus dem café schmidt.
gelacht: über eine 'day in the life'-doku aus dem jahr 2001.
song: backstreet boys - quit playing games with my heart.
gesprochen: viel.
zugehört: ebenso.
mahlzeit: tendenziell versalzen.
getränk: cremant aus dem elsass, riesling aus dem markgräflerland.

Samstag, 6. Dezember 2008

re: monopol, sex-ausgabe, leigh ledare. [mal wieder kleinlich sein.]

"...und sie zeigen, wie sie ihre rasierte vagina der kamera entgegenreckt..."


vulva, adriano sack. vulva.