Sonntag, 28. September 2008

eine nacht in der notaufnahme.

und dann gucke ich plötzlich dabei zu, wie ein halbes zimmer entfernt jemand reanimiert wird, direkt neben dem computertomographen. alle maschinen, die ihn überwachen, fiepen. der arzt, hinter dem ich in dieser nacht herlaufe, reisst sich den kittel runter und übernimmt die herzmassage von einem pfleger, der so aussieht, als verbringe er seine begrenzte freizeit ausschliesslich im fitnessstudio, in diesem moment aber von der reanimation total erschöpft und verschwitzt ist. ein weiterer arzt ist am telefon mit der station, " wir sind seit zwanzig minuten dran, was können wir noch tun?", während der diensthabende radiologe sich am pc durch das ctbild des patientenkörpers scrollt, auf der suche nach einem grund. "ich finde nichts." drei mal wird geschockt, der körper des patienten zuckt von der liege hoch; doch etwas, das genau so ist wie im fernsehen, heute nacht. und wie im fernsehen kommt der herzschlag des patienten zurück, ungleichmäßig und fragil, aber zurück, nach 25 minuten reanimation. er ist ein patient der kardiologie, anfang sechzig, mein-vater-alter, mein-vater-krankheit. er ist gerade von der herzkatheteruntersuchung zurück, im ct zum ausschluss einer lungenembolie, als sein herz heute nacht plötzlich keine lust mehr hat auf schlagen. und während ich da stehe, im ctraum, abseits, und den ärzten und pflegern bei der arbeit zugucke und das herz des patienten wieder schlagen höre, da denke ich an die ärzte im kaiser wilhelm krankenhaus in duisburg, die meinem vater vor ein paar jahren mit einer op das leben gerettet haben, so wie diese ärzte das leben dieses menschen retten, mal eben so, um halb zwei nachts, mit händen und spritzen und strom, im ctraum der notaufnahme der uniklinik.

Donnerstag, 25. September 2008

zitierfähig. [#189]

"wie lahm ist das denn alles? dass er sich nicht selbst doof dabei vorkommt. wirklich unglaublich."

"alkohol verschleiert sowas ja sicher. ha."

thinking. [#313]

"let's make love, now that we're done fucking."

Mittwoch, 24. September 2008

the great wardrobe cull of september '08.

weggeworfen:
  • ein alex lloyd raglan-shirt, gekauft im palace in st.kilda im juli 2000, bei einem gomez-gig, bei dem ich elendig geflennt habe;
  • ein geblümtes shirt, das mein vater mir bei irgendeinem feiertagsfamilienausflug nach holland gekauft hat;
  • mein erstes hoodie (hellblau);
  • diverse ausgewaschene schwarze pullover und t-shirts;
  • sieben paar zu große jeans;
  • eine barbourjacke;
  • zwei spießige trenchcoats;
  • ein paar unglaublich hässliche shorts, das ich im weihnachtsurlaub in merimbula gekauft habe;
  • die glänzende blaue gap-bluse, die mir die stylistin bei 'nur die liebe zählt' angezogen hat (und in die e.'s mutter irgendwann mal mit australischem waschmittel flecken reingebleicht hat);
  • eine weiße h&m bluse mit schwarzen streifen, an der ekelhafte erinnerungen kleben;
  • shorts von ex-bf d.;
  • ein 'suburban' longsleeve von ex-bf e.;
  • einen grauen skirt-suit, dessen skirt immer zu kurz war; und
  • den grauen jackie-kennedy skirt suit, den ich innigst geliebt habe, irgendwann einmal.


behalten:
  • alles, was ich für mein go go yubari-schulmädchen-kostüm brauche;
  • meinen roten aeroflot-skirt suit (nicht, dass ich denke, dass ich ihn jemals noch mal anziehen werde);
  • das großartige weiße kleid, das meine mama 1967 genäht hat;
  • mein villa maria college schulabschluss-shirt;
  • zwei tour de france t-shirts;
  • das schwarzes baumwoll-shirt, das ich bei meinem ersten bright eyes-konzert anhatte;
  • ein essendonfc fleece;
  • ein all blacks trikot; und
  • den kirschroten schalkragen pullover des winter 2005.


wiedergefunden:
  • einen schwarzen schal mit lurex drin, den ich vor dem berlin-festival 2006 gekauft habe; und
  • das emily-kleid. oh, i've missed you so much.


[zwei säcke klamotten, zwei säcke müll weniger, und ich will alles leer räumen, abstauben, wegwerfen, loswerden, die styroporplatten und den hässlichen dreifachstrahler von der decke reissen und wieder leben, hier, ausgerechnet hier. zeichen, wunder, oder sonst irgendwas. shocking.]

Sonntag, 21. September 2008

thinking. [#312]

dämmerung in den bergen
ein lachen wie tausend verstimmte geigen
wer hält beim sprung das tuch gespannt
wird man unendlich aufgefangen

warten auf den wind
dass irgendwas passiert
dass irgendjemand kommt

flügel stehen sperrangelweitoffen
fenster und türen sperrangelweitoffen

schicksal
dumpfes klopfen
an die tür von herrn beethoven
hypernervös schmetterling
gib mir fünf und ein erdbeben

wir warten auf den wind
dass irgendwas passiert
dass irgendjemand kommt

flügel stehen sperrangelweitoffen …

guck dich im spiegel an
gucken nicht starren
irgendjemand da den du nicht besondern magst
ist es das, ist es das
wovor hast du angst

[nationalgalerie. sperrangelweitoffen]

soundtrack. [#42]

digital leather. [myspace|via]

Samstag, 20. September 2008

thinking. [#311]

0.813mm

linklove. [#75]

"maßlos.

ich arbeite zu viel. ich esse zu viel. ich liebe zu viel. ich leide zu viel. ich vermisse zu viel. ich zweifle zu viel. ich grüble zu viel. ich gebe zuviel geld aus. ich fahre idiotisch zu schnell auto. ich höre zu laut musik. ich hadere zu viel. ich rede zu viel. ich denke zu viel. ich hoffe zu viel. ich träume zu viel. ich sehe zu viel. ich will zu viel. ich bin zu viel.

ich schlafe zu wenig. ich glaube zu wenig. ich verstehe zu wenig. ich akzeptiere zu wenig. ich räume zu wenig auf. ich putze zu wenig. ich spüle zu wenig. ich verzeihe zu wenig. ich vertraue zu wenig. ich bin zu wenig."

[lucy|ja, ganz genau.]

status. [#7]

Mittwoch, 17. September 2008

i love my job, etc. [#1]

ich trinke ein kölsch
über dem rhein; der dom glüht.
mein heiliges köln.

lächelnd reicht der koch
zum sake den kugelfisch.
mein henkersmahl schmeckt.

[heute im schreibseminar haikus über orte geschrieben, mit ausgerissenen marco polo covern als vorlage, während die blattkritik zuhause eine story gelobt hat, für die ich bis montagnacht mit testbild im kopf bis zwei im büro war. schön, beides, nein, alles.]

Dienstag, 16. September 2008

i google you.

thinking. [#310]

der prüfende griff des profis.

Montag, 15. September 2008

hirndisko.

der puzzleteilmoment, in dem das bild im kopf dann plötzlich komplett ist, weil jemand anderes das allerletzte teil dazugelegt hat. habe mich danach gleich zwei mal bedankt.

seltsam, sowas. aber schön.

Sonntag, 14. September 2008

linklove. [#74]

"the other thing is that whatever happens, i’m just trying to enjoy the moment, i guess. owning the moment, as opposed to mentally processing it into an essay to share with others. and while that comes with a downside of not having these moments recorded on the internet for the rest of my life, it comes with the upside of not having these moments recorded on the internet for the rest of my life." [#|ebenso|via]

[ausserdem: überlege, meine tweets private zu machen. denn so langsam wird es ein bisschen anstrengend die bizarrely chummy @tweets von menschen zu ignorieren, die ich nicht kenne und auch gar nicht kennen lernen will. wie kommt man wohl auf die idee, das leben von menschen die man nicht kennt zu kommentieren? aus welcher vollkommen fehlerbehafteten besserwisserei, aus welchem idiotischen gefühl der eigenen wichtigkeit? *yawn*.]

Freitag, 12. September 2008

duties.

mein neues yogitoes handtuch liegt beim freiburger zoll. frage mich, ob ich es bewusst am montag nicht abholen soll, weil mein mr.november shirt (schöner umweg, übrigens, um als ausländer für die obama kampagne zu spenden) da bestimmt am dienstag liegen wird. fuckers.

Donnerstag, 11. September 2008

Donnerstag, 4. September 2008

will sagen was ich fühle, will sagen was ich spür, ein paar sekunden halten bevor ich es verlier.



gelobt sei die niels frevert yahoo gruppe. vor fünf jahren, da hat irgendwer, p. wahrscheinlich, das radio bremen konzert von niels mitgeschnitten, und dann wurde sie herumgereicht, auf gebrannten cds per post erst, dann per mp3, diese unglaubliche aufnahme von herrn f., mit einer version von "wann kommst du vorbei", so viel zarter und schöner, als die des albums. irgendwann hab ich die aufnahme auch mal dem sänger einer ziemlich mittelmäßigen deutschen teeniepopband gebrannt und geschickt, nachdem er mir mal nach einem konzert erzählt hatte, wie toll er herrn f. doch fände. diese woche, da hat ndr info den zweiten teil des april konzerts im übel & gefährlich übertragen, und h. hat sie mitgeschnitten und an ihr herumgeschnippelt und sie hochgeladen, mit einer version von "polyacryl" mit weniger gefrickel aber noch mehr gefühl und höchstwahrscheinlich meinem gejohle, bei 0:06, oder vielleicht war es auch eins der tollen mädchen um mich rum, links vor der bühne. ich weiss es nicht mehr genau, ich hab eh geweint, ab dem ersten takt, quasi, noch vor dem johlen.

so schön, ausgerechnet dieses konzert wieder und wieder hören zu können. und wieder und wieder und wieder und wieder.

[der sänger der mittelmäßigen deutschen teeniepopband war übrigens auch bei dem konzert im april; ich glaub, ich schick ihm jetzt ein email mit dem link. all den andern frevertfanboys in meinem adressbuch hab ich heute ja schon mails geschrieben. ahem.]

note to self. [#10]

beständiges nutzloses umgucken wirkt!