Montag, 6. Oktober 2008

bikram kicked my ovaries today.

erste stunde seit fünf wochen. der raum ein bisschen zu kalt und ich ein bisschen zu dehydriert und zu tight, in den hüften und überhaupt, überall. kämpfe die stunde über mit meinem körper, was normal ist, und mit meinem kopf, was nicht normal ist, denn üblicherweise wird selbst mein kopf still, und zwar schnell, so lange es denn nur heiss, der dialogue stark und das tempo hoch ist. dann kommt erst der gedanke ans sterben ("quit the yoga drama, you are NOT going to die in my class, no one ever has. yet." höre ich dann craig in meinem kopf sagen) und danach wird es ruhig und gut und schön. aber heute ist es nicht heiss genug, der dialogue nicht stark genug und das tempo nicht hoch genug, und ich vorallem falsch und kaputt, und so wird nichts ruhig und gut und schön. mein hyperaktiver kopf bringt meinen körper aus der balance, egal wie hoch ich meine zehen strecke, like a ballerina, egal, wie tief ich in eagle pose rutsche und meine gelenke auswringe, egal wie sehr ich mir vorstelle, mein bein wäre ein lamppost. mein kopf lässt mich in der cobra series erst zu niedrig bleiben und dann zu hoch strecken, mich in full locust zu früh landen, in triangle pose rumrudern, auf der suche nach der stelle, an der ich sein sollte, mit meinem körper. dafür ist standing bow toll, zwar auch mal wackelig, aber hoch und weit und wunderschön, am limit, kicking and stretching. eine stunde ohne middle ground. und dann camel pose, mein verhasster lehrer. irgendwann mal, vor jahren, in einer anderen yogatradition, da liebte ich backbends, insbesondere camel, mein bester partytrick, und dann kam bikram und seine camel pose, die mich ausknockt, wieder und wieder. jeden meiner lehrer habe ich wegen camel schon einmal um rat gefragt und die betonwand beschrieben, gegen die ich innerlich knalle, sobald ich mich in camel zurücklehne. und heute knalle ich im ersten set mit hundert sachen gegen sie, und pralle so stark zurück, dass ich mich in savasana legen muss, sofort. im zweiten set kommt nicht die betonwand, sondern die dunkelheit und ich schaue sie an, und in dem moment kommt, welch pathetic shit, der schmerz. atmen geht nicht mehr. aber weinen. so gerade eben ohne schluchzen. und zwar camel, savasana, rabbit hindurch, und es ist schlimm, aber sonderbar befriedigend, und mein kopf wird still, zum ersten mal heute. irgendwie hatte ich den ganzen sommer auf genau diesen moment gewartet, denn angeblich, so alle meine bikramlehrer, ist das normal, mit der betonwand und dem weinen, bei camel. so, so. wenigstens irgendwas, in dem ich gerade normal bin.