Samstag, 30. September 2006

indie-cred crap.

wenn irgendwer mir in freiburg noch mal mit diesem ganzen quatsch von wegen fehlender indie-cred und so ankommt, weil auf einer party jemand maximo park (gasp!) und mando diao (uh!) und we are scientist (eeek!) gespielt hat, und zwar hintereinander, oder sich darüber mokiert, dass ich sugarplum fairy absolut wunderbar und niedlich und herzzerreissend entzückend fand, dann werd ich ihn zur strafe zu einem klee konzert in die zeche carl in essen zwingen. du willst fehlende indie-cred? da kriegst du fehlende indie-cred, und zwar in mia und wirsindhelden t-shirts und anderseitegeschnürtenlederhosen. da kommt dann ein kind bei der dorfdiskovorband auf die bühne, und zwar zum mitsingen, und dann macht später beim kleeauftritt auch noch ein mädchen (ca. 20) ihrem typen (ca. 21) auf den knien einen heiratsantrag und suzie macht weisse fluffkränze auf ihre köpfe drauf und wirft luftballons mit glitter. ausserdem stehen da in der ersten reihe menschen, die total schamfrei t-shirts anhaben, auf denen steht, dass sie schon eine dreistellige anzahl an kleekonzerten gesehen haben, und als wär das alles noch nicht schrecklich genug, sind da viele viele sehr kurzhaarige, sehr stark übergewichtige frauen, die sabbernd vor der bühne stehen, weil sie unheimlich gerne suzie ficken würden und pärchen (er: stiernacken, rasierte frisur, kariertes buttondownhemd, helle stonewash jeans, turnschuhe; sie: luftgetrocknete dauerwelle, am rücken offenes rotes top, darunter schwarzer bh, schlechtsitzende graue hose, janet d schuhe), die die ganze zeit ihre unterkörper aneinanderreiben. kurzgesagt: es ist grauenhaft, wirklich grauenhaft, ein alptraum aus uncoolness und fehlender indie-cred. und das alptraumhafteste? es ist nett da. wirklich nett. zumindest dann, wenn man es schafft, das publikum größtenteils zu ignorieren. [dass ich das geschafft habe, für kurze momente, ohne alkohol, dafür habe ich eigentlich einen preis verdient.] es ist nett, weil suzie halt nett ist und so innig und unschuldig bierflaschen ext wie sie über die liebe singt und andauernd leuchtende dinge durch die gegend wedelt und daherredet wie thees uhlmann, nur in unpeinlich und halt als mädchenmittedreissig. es ist nett da, weil sir daniel dabei ist, der alte schlawiner, und den neuen bassisten, pele, eine absolute und nicht nur visuelle bereicherung dieser band, angrinst, und weil es eben nett ist, netten menschen dabei zuzugucken, wie sie musik machen, bei der sie ihre innere nettigkeit nach aussen kehren, und das dann auch noch total ernst meinen, und menschen das gut finden, selbst wenn diese leute schlecht angezogen und dumm und hässlich sind. wer sich nach diesem konzerterlebnis noch über die popsociety beschwert, und über sugarplum fairy-möger und die gute-musik-party, der bekommt ein leben lang spex-verbot. indie-cred? indie-crap!

Donnerstag, 28. September 2006

minderjährige schwedenhappen.

carl norén. [sugarplum fairy.]

victor norén. [sugarplum fairy.]

carl norén. [sugarplum fairy.]

sugarplum fairy.
gestern abend gab es einen moment, da wünschten sich viele kleine mädchen im jazzhaus, sie wären ein tamburin. das tamburin von victor norén. genauer gesagt: das tamburin, das victor norén in seinem hübschen mund hielt, und auf das er mit zarten händen einklopfte. [more.]

[hat irgendwer die beiden alben der schwedenhappen wo rumliegen? mir ist gerade total nach vierzigjahrebritischerpopmusikkondensat.]

linklove. [#18]

the imaginary animals wodkast.

zitierfähig. [#83]

"ich fühl mich gerade wie fünfzehn."
"ich mich auch."
"ja, aber weisst du, nicht so wirklich vom kopf her, sondern..."
"sondern....vom körper? kann ich mal kontrollieren?!"

Dienstag, 26. September 2006

missing bayern.

02:08pm [wiesn' mottoshow.]
02:50pm [forever indie.]


04:30pm [the 5' italian.]

06:56pm
09:01pm [wiesn' rule #7 - get comfy with the blur.]

09:57pm

09:57pm
[die wiesn' ist wie ein südfranzösisches nudistendorf. tausende menschen machen gleichzeitig etwas absolut seltsames und absurdes. in cap d'agde laufen menschen überall nackt herum und ficken am strand, auf der wiesn' stehen sie in dirndl und lederhose auf tischen, trinken bier aus ein-liter-gläsern und singen '54,'74, '90, 2010, gespielt von einer cover-band, deren mitglieder aussehen, als wollten sie ihr leben bald beenden, vor frustration über diesen job. cap d'adge und die wiesn', sie tun sich nicht so viel, das ist nicht so ein riesenunterschied, finde ich. wenn man dann schon mal da ist, aus welchem grund auch immer, dann macht man dann einfach mal mit, und irgendwann vergisst man, dass man intellektuell total über diesen peinlichkeiten drüber stehen müsste, und dann findet man es toll. so richtig, richtig, richtig toll. wenn man da aber wieder weg ist, am tag danach, da findet man das ganze allerdings wieder genauso peinlich und schlimm wie immer und schämt sich ein bisschen, weil man sich so hat gehen lassen, mit der tumben, besoffenen menge. sehr beruhigend, eigentlich. es war das perfekte erste wiesn'erlebnis: perfekte begleitung, perfektes wetter, nichts geklaut bekommen, genau die richtige menge alkohol getrunken, super outfit getragen, auf dem tisch getanzt, niemanden kotzen sehen, grapschende italiener mit australischem-fake-verlobten abgewehrt, ausschließlich saubere klos benutzt, drei fahrgeschäfte in zwanzig minuten runtergerockt (erste achterbahn überkopf, ever), einfach verboten viel heidnischen spass gehabt und im anschluss auch noch in miss m.'s kiezkneipe versackt und am ende barfuss die zweihundert meter nach hause gelaufen, wo ich um viertel nach zwei immer noch relativ kohärente sms schreiben konnte. nur meinen namen, den konnte ich nicht mehr schreiben. go, me! alles perfekt, bis auf das zittern am morgen danach, die wunde stelle vom masskrughenkel an der rechten hand und die unfähigkeit, vor dem frühstück ganze sätze zu bilden. beim ersten bier (!) in einer fränkischen trashkneipe auf diesen kater drauf, neunzehn stunden nach dem letzten vodka redbull in muc, da war zum einen der rausch des vorabends instantly wieder aufgewärmt, und zum andere das wochenende dann endgültig perfekt. irgendwann viel später, so gegen halb zwei am montag morgen, während ich musikalische früherziehung verpasst bekam und schon wieder vodka redbull trank, da hab ich versucht zu erklären, dass alle meine synapsen gerade absolut überfordert seien, von so viel partying und glücklichsein on so many levels, und gerade so kleine metallfalltüren zwischen meinen synapsenlücken hochfahren und sich mit einem kleinen schnappenden geräusch schliessen würden; shutdown wegen zuviel endorphin-traffic. hat nicht funktioniert, mein erklärungsversuch, er hat's nicht kapiert, was aber gar nichts machte, denn später hab ich dann noch den beweis erbracht gekriegt, dass dem nicht so war, und meine synapsen noch sehr viel höhere dosen von allem vertragen konnten. und während ich gestern mittag dann im eurocity aus bayern weggezuckelt bin, 'das absolute glück' in meinen ohren und das befriedigende gefühl im bauch, schon wieder einen montag erfolgreich ignoriert zu haben, und das unbefriedigenden gefühl im bauch, dass ich aus dem ganzen spass im juli offensichtlich kein stück gelernt habe, da musste ich feststellen, dass mein herz ein kleines bisschen schwer war. weil ich bayern mittlerweile mag. viel mehr, als ich je erwartet hätte.]

Montag, 25. September 2006

zitierfähig. [#82]

"das schlimme am tuggen mit dir ist, dass du keine rechtschreibfehler machst, während ich ja kaum das keyboard treff mit den fingern."
"ich mach wirklich tuggenderweise weniger rechtschreibfehler als sonst."
"das ist übrigens punkt 35a) auf der 'haben sie ein alkoholproblem'selbst-checkliste, direkt hinter punkt 35 'brauchen sie morgens alkohol, damit das zittern aufhört?'"

Donnerstag, 21. September 2006

thinking. [#167]

the internet, it's shiny, people. shiny. very very shiny.

Mittwoch, 20. September 2006

[heart]

fon: “darf ich fragen, ob sie wegen irgendetwas konkretem unzufrieden waren mit der t-com?”
ich: ja, primär hat mich dieser magenta-farbene fußballaufkleber hier am fernsehturm in den letzten monaten gestört.
sir frank hat heute gutes für die menschheit getan.

zitierfähig. [#81]

"mutter, ich hab heute das zweite dirndl meines lebens gekauft."
"oh, das ist ja toll! und genug holz vor der hütten hast du ja auch!"
[mein erstes dirndl war hellblau und hatte streublümchen. dazu trug ich eine weisse dirndlbluse, eine weisse schürze und eklig juckende häkelkniestrümpfe. es wurde mir von den eltern 1984 im sommerurlaub in kärnten gekauft, und ich liebete mein dirndl so sehr, dass ich beim abendlichen spaziergang entlang der promenade des klopeiner sees auf mein eis an verzichtet habe, weil ich keine flecken riskieren wollte. ich trug es an meinem ersten schultag, und es hängt immer noch im schrank meiner mutter. mein zweites dirndl ist ein original strasser dirndl aus den 70ern, und es ist oliv mit pinken details und pinken und weissen stickblümchen am rock, und es hat einen reissverschluss. vorne. ich werde es mir einer dirndlbluse tragen, wenn ich denn endlich eine finde, die ausgeschnitten genug ist, und -total liederlich- wahrscheinlich auch ohne schürze. dafür aber vielleicht mit einem pinken american apparel schal. und irgendeinem hübschen kleinen button. oh ja.]

thinking. [#166]

out a little late aren't you? | what's out there i don't give you? | don't i drink and sleep with you? | what you want you'll never get | what you want is infinite | you'll never get your fill of it
so again you drink | and you grind your teeth | gnashing at the bit | of this emptiness | you can't swallow down | it echoes in your mouth | the words keep bounding out
up a little late aren't you? | you let an empty bed scare you | still i drink and sleep with you | standing up to stare away | you start to blink, you start to sway | slacking out another day | so again you sleep | and you grind your teeth | on the kitchen floor | you can't feel a thing | that's what you perfer | yeah, you found a cure for it
and again you wake | from a drunken sleep |make some promises | you know you'll never keep | but at least you try | or at least you try to try

Montag, 18. September 2006

Freitag, 15. September 2006

dear aidan,

aidan moffat. [arab strap.]
you probably don't remember, but we met in zuerich, in late february. i was the blonde girl standing in front row at abart, right in front of you, with a last romance button on my t-shirt. i was crying for the first three songs of your set. after the show i walked up to you and told you how much your last record meant to me. you told me that you didn't get to hear that kind of thing every night.

the first time i ever heard one of your songs was in late october, almost a year ago, on a train ride to berlin. it was 'dream sequence', on one of those spex samplers, and i liked it so much that two days later i listened to the rest of the album at dussmann, a record store in berlin, with my best friend. i was in the middle of getting out of a going nowhere affair where every morning was a monday, and hearing you sing about that in stink was like hearing you describe MY monday mornings. it was his skin and his breath and his sweat and greasy hair and the empty cans and makeshift ashtrays everywhere; we were strangers waking up in the monday morning stink, and it was me feeling sick, every time. now there were you, singing about all that as well; you had been there, done that, and come out alright, unharmed and still believing in love. otherwise, i guess, you wouldn't have been able to write the rest of the songs on 'the last romance'.
stink.
not that i fully realised that that day; it took a while until i understood what you and malcolm had wanted to do with 'the last romance'. i took me a while to understand all the stories inside of the songs and to realise that the last romance you guys were talking about was the one that lasts forever. what an ancient, old fashioned concept.

three days after your show at abart in zuerich, i fell in love, and a week later, i found myself pacing up and down a deserted platform at freiburg main station, long after midnight, listening to 'don't ask me to dance' on repeat. you know i've felt like this before you sang into my ear, i know you have felt it, too, and i thought that no one had found more suitable words for how weird it is to fall in love again after you heart has been broken, to fall in love again and again and again and to still hope that it will last, one day. 'don't ask me to dance' is a song about how changed the world is, because you've fallen in love, and for me, that song is forever connected to that moment, to that feeling i had pacing along platform #3, waiting for him to arrive. it's connected to how changed my world was, that night, to hoping that this is the love that will last. and no matter how hard i pretend to not care, i still haven't given up that hope, i still believe that someone will one day know enough to circle me a yes, and that he'll know that we're different and lucky and that our connection is unique. i'm sure you know what i mean. i hope it's that man i waited for that night. if there's no hope for us, there is no hope for anyone.

it was really weird this summer, but i kept having these strange deja vu-ish conversations with people about which music we like, and your name always came up, especially from fellow musicians. i love your music because you were so true to yourself, playing clubs shows as if you were still at a pub in falkirk, walking off-stage when your part of a song was done. i loved the harsh contrast between your bearish appearance and the honest, sensual shit you sang about.

in 'there is no ending' you said that not every thing must end, not every romance must descend, and i fuckin' hope that you're right with this sentence when it comes to love. too bad though, that it apparently didn't apply to your wonderful band. you guys breaking up, it's a heartache, nothing but a heartache. i think you're the first band in at least a decade that i really appreciate that's formally breaking up. if you weren't planning on releasing a record full of rarities and going on a goodbye tour, i'd be heartbroken. i think i'll be fine until i see you play in munich or heidelberg or fribourg or maybe at abart again, in zuerich. wherever it'll be, i'll be that blonde girl in front row, right in front of you, with a last romance button on my t-shirt, crying for the first three songs of your set. thank you already. i'll see you then.

love,
caro

give me some time to rename the state i'm in.

hell, no! i'm not satisfied | cause i'm not mystified | puzzle me again, what would you have done differently in restrospect | get the implications right? | yes, it's terribly clear! we've got our priorities all wrong | what did you say? i had to learn to say nothing | because everybody's questioning me | turn on the stereo, out of aspirin, forgot to let you know | that you are everything

Donnerstag, 14. September 2006

zitierfähig. [#79]

"das leben ist ein emo-loop."

gott belohnt fangirltum.

heute morgen einen eineuro flug nach london gebucht, um den bruder und seine freundin endlich mal zu besuchen, dringend notwendiges family bonding zu betreiben und topshop zu plündern. und dann heut nachmittag entdeckt, dass ausgerechnet dann diese eine kanadische band da auftritt, die mit dieser blonden frau und ihrem sequential pro one. metric heissen die. die sollen was taugen, hab ich gehört. ha!

Mittwoch, 13. September 2006

das ich.

“man mußte mit allem zurechtkommen, was nicht zu ändern war, und die meisten dinge waren nicht zu ändern. ein schwaches herz, ein empfindlicher magen, eine krumme wirbelsäule, das war das individuelle, das war das ich, es gehörte zum leben, und in dieses leben war man eingesperrt, und man würde nie erfahren, wie es war und was es bedeutete, ein anderer zu sein. nichts konnte einem vermitteln, was ein anderer beim erwachen empfand oder beim essen oder bei der liebe. man konnte nicht wissen, wie das leben ohne die rückenschmerzen, ohne das aufstoßen nach den mahlzeiten sich anfühlte. das eigene leben war ein käfig.”

thomas glavinic. die arbeit der nacht.

[die letzten drei seiten waren vielleicht die besten drei seiten eines buches, die ich in diesem jahr bisher gelesen habe. ich musste an das photo von richard drew denken. vielleicht ist es ja wirklich so.]

fag hag.

"mouse?"
"yeah?"
"do you think i'm a fag hag?"
"what?"
"i do. i'm sure of it."
"you've been eating funny mushrooms again."
"i don't mind being a fag hag, actually. there are worse things to be."
"you are not a fag hag, mona."
"look at the symptoms. i hang around with you, don't i? we go boogying at buzzby's and the endup. i'm practically a fixture at the palms." she laughed. "shit! i've drunk so many blue moons i feel like i'm turning into dorothy lamour."
"mona..."
"hell, mouse! i hardly know any straight men anymore."
"you live in san francisco."
"it isn't that.i don't even like most straight men. brian hawkins repulses me. straight men are boorish and boring and...."
"maybe you've been exposed to the wrong one."
"then where the hell are the right ones?"
"hell, i don't know. there must be..."
"don't you dare suggest one of those mellowed-out marin types. underneath all that hair and patchouli beats the heart of a true pig. i've been that route."
"what can i say?"
"nothing. not a damned thing."
"i love you a lot, mona."
"i know, i know."
"for what it's worth....sometimes i wish that were enough."

[mit tom und konsorten auf einem der sofas draussen vorm les garecons gelegen, klischee gespielt und so dreckig geschwatzt, dass wir danach eigentlich unsere münder hätten mit seife auswaschen müssen. stattdessen vodka getrunken. reinigt ja auch. auf dem heimweg, just in time for 'queer as folk', wollte ich ausprobieren, ob man von den umsonstinternetstationen von wall eigentlich tuggen kann, aber sowohl die am colombipark, als auch die am bertoldsbrunnen war ausser gefecht. ich werd das nächsten woche noch mal probieren müssen.]

Montag, 11. September 2006

plock. [when summer's over will we dream of spring?]

plock!
und plötzlich wacht man auf, und es ist september, und der sommer ist vorbei, und zwar endlich.

gestern nacht um kurz vor zwei, eine leicht sehnsüchtig-optimistisch-jammerige sms, brought to you by moskovskaya, red bull und fürstenberg, war gerade im laufen geschrieben, da fiel mir an der ampel zwischen theater und uni eine kastanie vor die füsse. plock. die erste kastanie dieses herbstes, ein plock wie ein paukenschlag. sommer? vorbei!

das ist eigentlich quatsch, klar, denn hier in freiburg, da geht der sommer immer erst in der zweiten oktoberhälfte wirklich zuende; die edelrose auf meinem balkon, gekauft mit susa auf dem münsterplatz am tag nach belfort, hat sich gerade erst entschlossen, doch noch ein zweites mal zu blühen, tagsüber sind es stickigschwüle 25°c und ich lauf immer noch in t-shirts und flipflops rum. aber ich will, dass der sommer vorbei ist, und zwar jetzt, denn dieser sommer hat größtenteils royally gesaugt. get lost, sommer. plock. plock. plock. plock.

plock. das passte gestern nacht so, mit der kastanie, denn das chikinki konzert, von dem ich heut nacht um kurz vor zwei nach hause lief, das war auch wie so ein herbst-einläutendes plock, das erste richtige konzert in freiburg seit dem zmf, das erste clubkonzert seit ariel pink im mai, und die üblichen verdächtigen, den ganzen sommer über fast gar nicht gesehen, sie waren da, und zwar alle, es spielte die gleiche schlimme vorband wie das letzte mal bei chikinki, und irgendwie war es ein beinah nahtloses anschliessen an den großartigen abend, damals, als wär er gestern gewesen, als hätte es den sommer gar nicht gegeben. seltsames gefühl, das. seltsam, aber gar nicht schlecht.

am späten freitag abend, da war es ähnlich, denn ich hab ihn angeschaut, wie er in boxershorts und rogers sisters t-shirt in der balkontür stand, trinkend und rauchend und redend, während itunes diese seltsame playlist runterspielte, emily und two gallants und klez.e und delbo und i love you but i've chosen darkness und black heart procession und die yeah yeah yeahs, und es war, als habe er zuletzt gestern genau so dagestanden, in genau dem t-shirt und den shorts und der körperhaltung, und nicht im märz, direkt nach dem großen schnee, als freiburg so grau war, wie freiburg nur im märz grau sein kann und noch kleine hubbel schmutzigen schnees auf dem kopfsteinpflaster schmolzen. freitag abend war es, als sei dieser sommer einfach nicht passiert, als hätte einer ein loch ins jahr gerissen, das von mai bis september reicht, anschliessend einfach an monaten gezogen herumgeruckelt, bis er den mai mit groben stichen einfach an den september hat drannähen können. sommer? welcher sommer? da war kein sommer! plock. plock. plock.
dies wird der sommer unseres lebens.
mitte mai, da habe ich in berlin ein photo gemacht von guerillawerbung für diesen furchtbaren song, der dieser tage immer noch unerfolgreich auf viva läuft. dies wird der sommer unseres lebens. damals, mitte mai, ich war zum metric konzert in berlin und meine gedanken waren irgendwo in den südstaaten, da dachte ich noch, dass dieser sommer gross werden könnte. gross. so richtig gross. der sommer unseres lebens, meines lebens, ha. der winter war ja nicht schlecht gewesen. ich hatte lauter schöne ideen; mir schöne, kleine, erstaunlich simple bilder im kopf gemalt, wie es sein könnte, zwischen den wochenenden, aber zwei wochen später, da dämmerte es mir, dass der sommer nicht konnte, nicht wollte, und einfach nicht gross werden würde, und zwar gar nicht.

nur das weglaufen war groß, diesen sommer, der wochenendfestivalexzess, und selbst der hatte zu oft schattenseiten; susa k.o. geschlagen auf dem immergut und in der zweiten nacht in belfort total kaputt im sanitätszelt liegend, der kaum auszuhaltende emo-content des berlinfestivalsamstags und dessen replay beim c/o pop samstag in köln. erst vorletzte woche, mit cursive, da wurde es so, wie es den ganzen sommer hätte sein sollen, nämlich positively insane und ausgelassen, und das hatte wohl auch was damit zu tun, dass ich in dem moment wirklich aufgegeben hatte, den sommer und die verknalltheit, und nachts diese seltsamen sms hin- und hergeschickt wurden, und deswegen lief es dann, endlich.

der alltag, diesen sommer, er war mittelmass, meist noch nicht mal das, egal wie sehr ich wollte, dass was wichtig wurde, denn unten drunter, unter allem, da war eine enttäuschung und ein -uh, uncool- schmerz, der einfach nicht zu überdecken war, egal mit wie viel gutem willen und einfachmalmachen und wirdschonwennmannurwill. kein wunder, eigentlich, dass ich fast den ganzen juli krank war, von belfort an ausgeknockt, in der größten hitze im bett liegend mit fast vierzig fieber.
crowdsurfing. [rupert browne, chikinki.]
plock. aber jetzt ist september, fast mitte september, und dieser sommer ist vorbei. chikinki, gestern abend, waren klasse; tight, laut, lustig und voll dieser einen art live-energie, die eine band nur durch ausdauerndes, routiniertes touren bekommt und die ersten fünf reihen im vollgepackten drifters hupften ununterbrochen und am ende warf rupert browne sich ins publikum und das publikum trug ihn zehn zentimeter unter der niedrigen decke auf händen, und das war schön, alles, wirklich schön. später dann, auf dem weg nach hause, so wenig ich auch nach hause, dort allein sein und heute montag haben wollte, denn noch mal freitag, das wäre natürlich einfach viel netter, da fiel mir die kastanie vor die füsse, ich hob sie auf, sie hatte keine delle abgekommen beim sturz, und ich war auf eine ganz seltsame art glücklich, unruhiges herz hin oder her.

dies wird der sommer unseres lebens. mit so einer erwartung kann man ja nur scheitern, und jetzt fallen die kastanien und es ist herbst, und ich will viel weniger als die beste jahreszeit des lebens. ich will nur mehr. einfach mehr. mehr von allem. und mehr nicht.
heut nachmittag cnn, wie vor fünf jahren auch, und neben dem schock ob der furchtbaren schönheit des eleganten schwungs, mit dem das zweite flugzeug ins wtc flog, dem blockbusteresken der staubwolken des einsturzes und den namen vorlesenden lebenspartnern, so war heute doch fast das schlimmste an der berichterstattung die story über den achtzehnjährigen marine, der vor einigen tagen im iraq gestorben ist, und heute in arlington beerdigt wird. seine das weinen unterdrückende mutter erzählte der kamera, dass der elfte september bei ihrem damals dreizehnjährigen sohn den unbedingten wunsch ausgelöst habe, ein marine zu werden, um sein land zu verteidigen, und sie jetzt zwar traurig sei, ja, aber vorallem stolz, weil er ja marine gewesen sei.

Samstag, 9. September 2006

eins zu null.

coffee.

wo du immer noch stehst.

the 3am smoke.
mein ganzes ausländisches kleingeld hab ich abgegeben, im kühlschrank steht eine halbleere flasche schwip schwap und den rest des wochenendes werde ich wohl mit der erfolglosen suche nach sensory deprivation verbringen. wer hätte gedacht, dass das noch mal passieren würde? ich nicht. ich ganz sicher nicht.

anytime.

baby, you've got to be more discerning | i've never known what's good for me | baby, you've got to be more demanding | i will be yours | what are you holding out for? | what's always in the way? | why so damn absent-minded? | why so scared of romance?
this modern love breaks me | this modern love wastes me
do you wanna come over and kill some time? | tell me facts, tell me facts, tell me facts | tell me facts | throw your arms around me

Freitag, 8. September 2006

liebe nachbarn,

die fenster hab' ich extra für euch geputzt. enjoy the show.

Donnerstag, 7. September 2006

ausgespielt. [avoidance has been your trump.]

aber jetzt ist endgültig schluss hier mit dem trumpfspiel. seit zwei wochen, da schicken wir uns nachts, getreu dem motto 'the nights' tragic rambling is the next days' apology', diese seltsamen nachrichten, lauter drumherumgerede, bevorzugterweise zwischen ein und fünf uhr, manchmal mit nächtelangen pausen dazwischen. ich wollte mit dir reden, aber das ging nicht. | hätte ich auch gern gemacht. ich war sowieso schon zu betrunken und hätte nur mist erzählt, aber vielleicht wäre das ja auch lustig gewesen, und nicht so verklemmt. | vielleicht wäre spät und betrunken die lösung, damit es nicht so arg seltsam wäre. du bist nicht zufällig gerade in münchen? es ist spät, und ich bin betrunken. und bitte vergiss morgen, dass ich dir so sms schicke. | dann vergiss du auch, dass ich dir derartige emails schreibe wie gestern nacht. lauter blabla, aber immerhin blabla. gestern abend angekommen bei was würde denn passieren? worauf man natürlich mit der gegenfrage antwortet was hättest du denn gerne, das dann passieren würde? vollkommen bambi. wie gut, dass männer dann manchmal doch das nichtbambisein übernehmen, und sich aus dem fenster lehnen. trinken, bisschen reden und dreimal sex. und was müsste deiner meinung nach passieren? darauf kann man dann total entspannt (harhar!) antworten trinken, bisschen reden und fünfmal sex. ich sehe unsere pläne überschneiden sich. wann kommst du vorbei?

[but still i wait for you | this is the best i can do | to throw my energy into your apathy | it's the best i can do]

zitierfähig. [#78]

"we're so happy to be here, this is such a beautiful place. are you guys doing ok? feeling alright? we're not getting all shy on each other now, are we, like ex-lovers who unexpectedly turn up at the same party all uncomfortable and 'uh, you're here, too'?"

Mittwoch, 6. September 2006

rubberducky.

in den zeiten dazwischen, da war stevo für mich australien. er war mein sonnmittägliches heimweh nach oz-ritual auf rtl zwei, meine wöchentliche dosis aussie accent. von stevo hab ich gelernt, warum die redbacks so gern unter meinem melbourner schreibtisch leben wollten (backsteinwände sind cooler als bäume!), warum melbourne besser als sydney ist (keine funnelweb spiders!) und was der dingofence ist. in den zeiten dazwischen, da war stevo für mich australien, genau so wie vegemite toasts und timtams für mich dann immer australien waren, und longdistance phone calls und feeling like shit.
fast alle australier die ich kenne mochten stevo kein stück. das war nicht verwunderlich, denn stevo war all' das, was australier an sich selbst nicht ausstehen können, und zwar ins unmögliche gesteigert. er war laut, sonnenverbrannt, brash und colourful, hatte eine vollkommen ungefilterte, aggressive liebe zu seinem land und dessen natur, trug grundsätzlich nur outback klamotten und blunnies und dazu auch noch den breitesten aussie accent possible. stevo war ein echter aussie bloke. stevo hatte sicher auch ein duzend dieser neopren-xxxx bierdosen cover zu hause, warf sicher am liebsten am samstag nachmittag eis und bierdosen in die kühlbox und irgendwelche tierstücke auf den grill und liebte cricket und rugby. dass er seine familie liebte, so wie aussie blokes nun mal ihre familien lieben, ein bisschen clumsy, aber innig und von herzen, das konnte man in seiner sendung sehen. aussie blokes nehmen ihre babies halt auch mit in den croc compound, so sind sie halt. das ausgerechnet einer wie er, ein queensland bloke (queensland, das texas australiens), weltweit als typischer australier bekannt wurde, das war für die gebildeten, großstädtischen victoria-australiern die ich kenne, unendlich peinlich und kaum auszuhalten. stevo, das war das rauhe, schmuddelige, prollige und uncoole australien. dass ich als einwanderungswillige europäerin stevo genauso innig liebte wie footie, something for kate und vb, das verzieh man mir immer nur so halb. zu peinlich halt, der croc hunter.
irgendwann sah ich mal diese regierungsfernsehspots mit stevo, in denen er erklärte, was alles schlimmes mit der australischen natur passieren kann, wenn man sich nicht an die quarantine-regeln hält, und da erst wurd mir klar, dass er unter all dem aggressiv tolpatschigen schlangenärgern, spinnenschleudern, wombatwerfen und crocsniederwrestlen eben nicht nur ein leichtsinniger, wahnsinniger aussie bloke war, sondern eigentlich ein echter conservationist . ein typ, total verknallt in sein seltsames land und dessen seltsame tierwelt, auf diese aussiebloke art zugleich abgebrüht und emotional, schlau und leichtsinnig. auf meinem letzten rückflug von australien, bei dem ich schon irgendwie wusste, dass es der letzte sein würde, da hatte cathay pacific seinen croc hunter spielfilm im programm, und ich hab ihn zwischen melbourne und hongkong vier oder fünf mal geguckt, weil ich einfach nicht weinen konnte, während stevo crikey! brüllend auf crocs draufsprang und mit seiner nervigen amerikanischen ehefrau (noch so eine sache, die australier an ihm nicht leiden konnten) böse crockiller jagte.
heute aber, da musste ich einzwei tränen weinen. stevos kumpel und produzent john stainton war bei larry king. 'was he conscious when he arrived on the boat?' hatte larry gefragt, und der gute john, auch so ein sonnenverbrannter aussie bloke, basal cell carcinoma auf der nase spätestens mit sechzig, abgebrüht und emotional zugleich, konnte nicht mehr reden, sondern stammelte unter tränen immer wieder 'rubberducky...rubberducky...he...he...he was....rubberducky...he was dead...on the rubberducky.' und die vorstellung dass stevo, der unverwundbare stevo, hundertmal gebissen von schlangen und spinnen, duzende male angeknabbert von crocs und trotzdem immer ganz geblieben, tot in einem rubberducky über dem great barrier reef lag, getötet von einem tier, das eigentlich nicht mal wirklich tödlich ist, die ging einfach nicht in meinen kopf hinein, und geht immer noch nicht rein.
aussie blokedom, it will never be the same.

Dienstag, 5. September 2006

Montag, 4. September 2006

paradise. [crash into me, montag.]

where the hell is bad bonn?
crash into me, lieber montag, crash into me. du kommst eh nicht an mich ran, durch meine neue, trashige, schwarze sonnenbrille. du kommst eh nicht an mich ran durch den restalkohol. es ist montag, und ich muss fünftausend dinge tun und schieb panik wegen fünftausend anderen, ha, aber jetzt gerade noch nicht wirklich, nein, später. du musst warten, montag. mein montagmorgengefühl, es wird eh wochen dauern, wenn ich es ersteinmal ran lasse. noch einen surrealen tag, bitte, einen noch, nur einen.
ich hab gestern abend vor dem schönsten club ever gehockt, mitten im nirgendwo, den mond angeguckt, den grillen zugehört und gehasst, dass man momente nicht ins unendliche ausdehnen und leute nicht wirklich festhalten kann, dass man scheinbar immer dann wegfahren muss, wenn ein gespräch gerade gut wird, und dass omaha, nebraska, eben omaha, nebraska ist, und verdammt weit weg. hallo, meine major 'warum ist das leben so flüchtig?' krise! hallo, meine major 'warum häng' ich eigentlich in der provinz fest und mache dinge, die ich hasse?' krise! hallo, meine major 'warum erschlägt mich das mittelmass?' krise! hallo, meine major 'ich will doch nur intensität mit jemandem!' krise! mal was ganz neues hier alles, jaja, haha.
das bad bonn, es überwältigt einen mit seiner niedlichkeit. nach einem kilometer die strasse runter vom bahnhof in düdingen, s-bahn strecke bern - fribourg, genau in dem moment, als ich umdrehen wollte, weil ich mich einfach verlaufen haben musste, denn mitten auf einem feld im nirgendwo, da kann doch kein club sein, nein?, da kam p. mir entgegen, so als wollte er mich abholen. die sonne ging unter, und eiger, mönch und jungfrau guckten zu, es war warm, roch nach gemähten wiesen und sommer und alles war ekelerregend schön. 'where the hell is bad bonn?' steht auf dem banner oben am giebel, und vollkommen pathetisch lautet die einzige antwort, natürlich, paradise. nach dem feinen konzert gestern nacht dort draussen sitzen, mückenstichesammelnd den fledermäusen zugucken, idiotische berufspläne schmieden und vodka trinken, das war so nah dran an der perfektion wie wenige dinge in diesem jahr. [perfektion 2006 awards: der schnee im februar. belfort tag drei. kleingeld tauschen mit m.]
da war plötzlich diese schöne, seltsame intensität, die unterhaltungen bekommen, wenn man gerade dieses kleine bisschen betrunken ist, dass man nicht mehr so arg filtert, aber noch lange nicht so betrunken, dass man nur noch quatsch redet. und dann hängt man plötzlich mitten drin, in den großen themen, bambimäßig mit aufgerissenen augen, während drumherum allgemeiner wahnsinn herrscht. ich hätte m. gerne dort auf die bierbank gebeamt, gestern nacht, weil ich genau so eine unterhaltung gern mit ihm haben würde, damit das rumhampeln mit digitalien dazwischen endlich ein ende hat. aber da das ja eh nicht ging, mit dem beamen, da wär einfach sitzenbleiben mit d. auch schon nett gewesen, aber auch das ging nicht, und ja, wie wenig kann ich noch mal mit halbfertigkeiten klarkommen? ach ja. so wenig. stimmt. was du hast ist ein offenes ende. aber du kommst nicht an mich ran, montag. ich tu einfach heute noch mal so, als sei sonntag. zugfahren hilft ja immer. it's just another form of weglaufen.

[nächstes jahr: kilbi. it's the swiss word for immmergut.]

farewell, mate.

i'll miss you, stevo.

Freitag, 1. September 2006

some things you shouldn't even try once.

und alle die gesagt haben, dass es so kommen würde, weil es das ja nicht bringen würde, nein, die dürfen sich in einer reihe aufstellen. ist genug jack daniels mit apfelschorle für alle da.

karma.

gestern abend meine sonnenbrille im zug vergessen. ich hätte wissen müssen, dass das passieren würde.

when sufficiently liquored up, the adorable miss m. enjoys explaining the world.

when sufficiently liquored up, the adorable miss m. enjoys explaining the world.

when sufficiently liquored up, the adorable miss m. enjoys explaining the world.

when sufficiently liquored up, the adorable miss m. enjoys explaining the world.

most vulnerable persons.

[und noch mehr cursive von miss m.]

skrupellos.

unscrupulous.