Dienstag, 31. Januar 2006

thinking. [#86]

und dann war da noch die kleine germanistik studentin, die mich darüber informierte, dass ich ja noch nichts von der welt gesehen habe und nie aus freiburg herausgekommen sei.

Montag, 30. Januar 2006

thinking. [#85]

im übrigen weder wg. niels noch wg. bruder johannes. todesfall in der familie.

[file under: heute mal wieder blogwärts missverstanden werden.]

joh 8,32.

wahrheit.

old habits are hard to kick. und die vernetztheit der modernen welt sollte man auch immer wieder mal unterschätzen.

[file under: so richtig erwachsen bin ich erst an dem tag, an dem ich anfange auf frank l. zu hören.]

blogeintrag, nichtzuschreibend. [#8]

blue.
'pein und preis der unbequemen bequemlichkeit'. auch: 'the most glamorous way to make sure you'll soon need an enoxacin prescription.'

Freitag, 27. Januar 2006

thinking. [#84]

einzig tolerabel: 'in stiller trauer.'

[und in neuseeland mal in der supermarkthallmark-karten abteilung die trauer karten unter 'no recovery' einsortiert gesehen.]

Donnerstag, 26. Januar 2006

why 2006 will rock. [#2]

from : festival des eurockéennes
sent : wednesday, january 25, 2006 7:52 PM
subject : > newsletter - depeche mode aux eurockéennes 2006

depeche mode prêt pour les eurockéennes 2006
depeche mode a confirmé qu'il participera cet été à la 18ème édition du festival (du 30 juin au 2 juillet 2006). le trio britannique électro pop s'est récemment embarqué dans l'une de ses plus importantes tournée mondiale, débutée en novembre 2005 en floride. aux eurockéennes de belfort, dave gahan, martin gore & andrew fletcher effectueront leur unique passage dans un festival français.
depeche mode, 25 ans de carrière, 11 albums studio, plus de 50 millions d'albums vendus, des légions de fans et une reconnaissance d'artistes toutes tendances confondues? : c'est un emblême mythique qui, l'été prochain, présentera son nouveau show scénique sur la presqu'île du malsaucy.'

[yeah.]

let's get drunk and forget ourselves.

is there a part of you in my photograph? | i think there is | is that part of you smiling at me?

you act like a god | behind the face that i give to you | and your body is made of nets | i'm tangled in | and all i have is | the emptiness of loving you

why should i resume the task | of dissolving what i could not ask | it's killing me | it's driving me crazy | and i think i'm getting lonely

[eagle*seagull via 3hive]

thinking. [#83]

da wo die heidi mit ihren mädels gestern auf prosieben modenschau gespielt hat, da im bergwerk, da war ich auch schon mal, vor ziemlich genau zehn jahren. es war einer der wenigen tage in meinem leben an dem ich feinripp mit eingriff getragen und wacholder getrunken habe und der einzige tag meines lebens, an dem ich tausend meter unter der erde war und in einem flöz rumgekrochen bin. am ende des tages nahm ich eine grubenjacke, ein grubenhemd und eine tube bergauf augenreinigungscreme mit nach hause. und kohlenstaub in diversen körperöffnungen.

Mittwoch, 25. Januar 2006

you make me feel loved.

und im übrigen habe ich die gardinenpredigt für genau diesen moment meines lebens bekommen.

[ich werde es mir abgewöhnen, das mit dem einschüchtern lassen von den misconceptions und vulgarities und dummheiten.]

thinking. [#82]

und wie war das noch mal mit mir und niels frevert?

[file under: guess where i won't be friday night.]

weil du da echt nicht hingehörst.

nach dem erlebnis nena plus 'liebe ist', hätte ich eigentlich mit meiner reaktion auf die prinzen plus 'geh bitte raus aus meinen träumen' rechnen können.

the soft touch.

und als ich den kühlschrank in der fremden wohnung auf der suche nach cola light aufmache, da liegt dort im fach der mitbewohnerin, noch eingeschweisst, mein vor zwei wochen auf unerklärliche weise abhanden gekommene leuchtend orangener the soft touch body butter bar von lush.

"ich hab den da rein getan." informiert s. "dachte, dass sei eine der komischen käsesorten der mitbewohnerin."

der kühlschrank roch ein wenig nach zitrone, mango und vanille.

[file under: no, i don't miss having flatmates.]

Dienstag, 24. Januar 2006

good weekend. twice und so. [basel | frankfurt am main]

jasper future. [art brut.] eddie argos. [art brut.] ian catskilkin. [art brut.] eddie argos. [art brut.]
eddie argos. [art brut.] freddie feedback. [art brut.] just talking to the kids. [eddie argos, art brut.] jasper future & mikey b. [art brut.]
donnerstag | montag] abend. gehen wir zu art brut. [der rossstall der kaserne in basel | der mousonturm in frankfurt] ist [rappelvoll | ausverkauft], [kein | ein] problem mit der gästeliste, ["frau c. b vom b.z.t. aus freiburg" | "caro, ja, wirklich, caro, das bin ich, entschuldigung, dass ich erst meinen vollen namen genannt habe."]. [die indieszene der regio ist| ganze schulklassen sind] gekommen um mit herrn argos und konsorten zu hüpfen und im wahn art brut, top of the pops zu gröhlen. gute begleitung ist essentiell, wie immer, und mit [thomas, christian, stefan, matthias und sir quimbo | herrn frappant, dem alten geburtstagskind] gegeben, wie schön, trinken wir erstmal bier, schauen wir uns the chalets an, die alten nightrocker, in all their zuckersüssen glory, die b-52s auf modern, neues jahrtausend und so, mit metallophonen und keyboards, in schnuckigen kleinen [blauen | tigerigen] fifties cocktail kleidchen mit choreographierten tänzen. zum herzen, die beiden damen. ihre drei herren auch. einmal quer durch das 'check in' album geht es, kleines bisschen keyboard fetisch futter, feel the machine, yeah, und of course we'll play 'nightrocker' nein, das handy wieder wegstecken, und alles ist schnuckig und wäre die anreise allein sicher auch schon fast wert gewesen, aber das stand ja nicht zur debatte. zum abschluss i know you love me but you're fucking crazy. dann umbaupause und mehr bier und dann art brut. jasper und ian und freddie und onedrummertorulethemall mikey und letztendlich eddie argos, von den kindern aufs überschwenglichste begrüsst. eddie zieht als erstes seine schuhe aus und verbringt den rest des abends auf socken in undefinierbarer farbe. schön, so. formed a band, we formed a band, look at us, we formed a band. und das tu ich ja, lieber eddie, beizeiten zwar durch [den sucher von sir quimbo's eos 350d | das display meiner kleinen kodak], aber ich guck euch ja schon an, klar doch, deswegen bin ich ja auch hier, und 'hey, ja, hallo, [klein ist die welt, das hättest du jetzt nicht erwartet, fein, was?' | 'mehr bitte, und danke und ja, dein bier hätte ich auch gerne']. my little brother. these animal menswe@r. bang bang rock'n'roll. die kinder hüpfen und klettern auf die bühne und eddie beklagt seine rückenschmerzen und sein darin begründetes mangelndes hüpfvermögen. blame it on the train kennen die kinder zwar nicht, aber hüpfen tun sie trotzdem, und schon schön so, der song, beim [ersten | zweiten] hören. derweil benimmt sich ian als wär er in einer rockband, circa 1985, jasper sieht aus, als würd er in seiner freizeit [viel sport machen | in der band von win butler spielen] und gibt alles, freddie trägt wieder abendkleid [mit glitzer | mit halterneck] und der herr drummer sieht [im poloneck hübsch brav | mal wieder voll interpol] aus und steht hinter seinen drums, enthusiastisch herumposierend und lustvoll drumsticks in die menge werfend. [schade | wie gut] nur, dass ich [rechts | links] vor der bühne stehe, denn das crash hängt ja so hoch, bei ihm. spass macht das alles, viel spass. irgendwann dann verlier ich [alle bis auf sir quimbo | herrn frappant] aus den augen, aber das ist ja kein grund zur sorge auf so nem schönen konzert, [die kommen | er kommt] ja schon zurecht, erwachsen und so. there's not much glam about the [swiss | german] weather singt eddie, das freut die kinder, und dann, wie wundervoll, rusted guns of milan, lieblingssong, lieblingssong, lieblingssong. [ich frag mich derweil, ob männer eigentlich wirklich iknowicaniknowican denken, wenn ihnen sowas passiert | ich find das gerade heute sehr unterhaltsam so], und [die männer im publikum scheinen nicht darüber nachzudenken, die singen alle wild mit, eddie wohl recht haben | neben mir hat ein kleines artbrutüberfangirl ein religiöses erweckungserlebnis] und das finde ich sehr [unterhaltsam | irritierend]. modern art makes me want to rock out, wooohoooo! immer wieder schön, dieses woohoooo. und dann neue songs, st.pauli und post soothing out ['nett, so beim ersten hören' | 'wie cool, dass er so songs schreiben kann'], denk ich mir so, und dann endlich der song about when i was fifteen und die menge wird ekstatisch, absolut ekstatisch. all my friends think i'm insane. kenn ich, das gefühl. und dann, als letzter song, bad weekend, und genau, popular culture no longer applies to me, echt nicht mehr. tschüss art brut. herr b. wirft zum abschied noch mehr drumsticks in die menge, die kurz danach anfängt ART BRUT! TOP OF THE POPS zu skandieren. und klar kommen sie wieder, und zwar für standdown, the fight und, krönender abschluss, good weekend. i've seen her naked twice gröhlen alle kollektiv und strecken dabei zwei finger richtung bühne. fein, fein. und dann ist es schon vorbei, und ich bin verschwitzt und bester laune. aber erstmal auf die begleitung warten, und dann bier trinken und dann rumhängen [und über shakira t-shirts und google reden und über berlin und mehr bier trinken und sekt auch und über die herren von interpol reden und über das sauerland und mehr bier trinken und noch später musiktipps aufschreiben lassen und sonnenbrillen verlieren und aufzug fahren und was vorsingen lassen, my head gets cold at night sometimes but i can't be misled und so ein bisschen hochseeschiff meets langstreckenflug und irgendwann viel später dann oberarmklopfen und statt zähneputzem greenteamitjasmingeschmackkaugummis kauen und in eine strassenbahn steigen und von all den vielen leuten verwirrt sein und die sonnenbrille vermissen und schliesslich in basel bad einen zug verpassen, weil er fünf minuten zu früh lofährt, wie unglaublich, und das gar nichts macht, weil es warm ist und sonnig und das leben gut | und überbrückungsbiere trinken und mich vollkommen zum affen machen und über die ironie der hellblauen t-shirts reden und fangirlgesprächderschlimmstenart mitbekommen, "kennt ihr euch?" "klar, we go way back" und oberarmklopfen und dann aber doch nach hause fahren, doof aber nett auch, es gibt dann auch mehr bier und gutes gespräch, und später dann das dresdner bank hochhaus beobachten und auf muster in der beleuchtung warten und mich wie in der schlusszene von fight club fühlen, du hast mich in einer seltsame phase meines lebens kennen gelernt und ja, where is my mind, where is my mind, where is my mind?, und irgendwann viel später strassenbahn fahren und in frankfurt hbf einen ice nehmen, und der ist zu spät, fünfundzwanzig minuten zu spät, und das macht ziemlich viel, denn es ist der kälteste januartag seit zehn jahren, und ich spüre meine füsse nicht mehr]. [und | aber] alles ist schon gut so. alles.

zitierfähig. [#39]

"stell dir vor es wär billiger gewesen, dann wären ja noch mehr kinder dagewesen."

zitierfähig. [#38]

"ach kind, du musst noch viel ruhiger werden."
[file under: therapy at the hands of a. and p.]

zitierfähig. [#37]

"oh my. fuck the band. so oder so."

Montag, 23. Januar 2006

i don't want a girl who's with the band.

eddie argos. [art brut.] mikey b. [art brut.] jasper future. [art brut.] mikey b.
überhaupt sollte man wohl einfach öfters mal zu art brut gehen.

Freitag, 20. Januar 2006

zweifel.

zweifel.
nöh. hier nicht. gut so alles. wirklich richtig gut.

in case you're googling 'art brut shakira t-shirt'.

jasper future [art brut] loves his shakira t-shirt.

Donnerstag, 19. Januar 2006

forty-love. [not quite.]

matchpoint
vor dem film, nach der tumben, nichtfunktionierenden werbung für safer sex ein hässlich geschnittener trailer mit hässlicher musik und hässlich gemachten deutschen schauspielern (moritz bleibtreu, christian ulmen, franka potente, nina hoss), produziert von bernd eichinger, dessous an celluliteschweren ärschen, eine geschichte von zwei brüdern, corinna harfouch sitzt hinter einem schreibtisch, mit herrischem blick, da gibts sicher mutterkomplexe, galore, blablabla, was das für ein hässlicher film wohl wird, 'muss man den jetzt sehen wollen?' fragt matthias rüber, und dann doch endlich der titel des films: elementarteilchen. oh je. ja, den muss man sehen wollen, offensichtlich. nein, das sieht nicht gut aus, bisher.
und dann match point. oh je, oh je.
er ist schlecht, dieser film, nicht zumrausgehenschlecht, aber schlecht, sehr schlecht, furchtbar schlecht. schlechte dialoge, schlechtes tempo, schlechte charaktere, schlechte bildhaftigkeit, schlechtes alles.
das einzig nette daran ist das highsmitheske, das tomripleyhafte an ex-tennisprofi chris wilton. dieser mann hat upward mobility, dieser mann kalkuliert, dieser mann fühlt nicht so sonderlich viel, dieser mann liebt die oper nicht, und dostojewski liest er mit reading companion, damit er sich mit dem schwiegervater in spe darüber unterhalten kann und er hat erst auch noch, klischee, klischee, dieses armerjungekleidungsdilemma, nur ein anzug, den er ohne krawatte sowohl in die oper als auch zur sonntagnachmittäglichen crocket & cocktail party anzieht, und später kauft er cashmere pullis von ralph lauren, als cashmere schon lang passé ist. aber er weiss, was er will, nämlich mehr als er hat. er romanced unleidenschaftlich aber zielgerichtet mit chloe rum, braves, langweiliges, unendlich ödes kleines reiches mädchen, und das ist alles ziemlich langweilig und jonathan rhys-meyer macht das gut, macht ihn gut, den emotionslosen mann der nach oben will, und zwar ohne arbeit.
dann kommt da aber plötzlich nola daher, scarlett johannsson typecasted als voluptous femme fatale, kurzzeitverlobte von chloes bruder tom, und uh, natürlich sind sie beide heiss aufeinander, sofort, nola und chris. später dann die vielleicht schönsten paar minuten in dem ganzen film, eine pubunterhaltung zwischen chris und nola, schwager und schwäger in spe, die beiden lower-class outcasts in der reichen famile in die sie einheiraten wollen, nola betrunken und verzweifelt und gebrochen und spannend. das sind ein paar interessante momente. davon abgesehen ist scarlett johannsson sehr leer in diesem film, wie am anfang von lost in translation, da wo sie ist sind ihre lippen und ihre hüften aber sonst ist sie leer, die leinwand, ein bild, keine aktion.
sonst gibt es da nicht viele schöne momente in diesem film. die dialoge sind schlecht und klischee-beladen und tun körperlich weh ("es tut mir leid! sie waren nur kollateralschaden!"). man könnte meinen, sie seinen in der ersten kursstunde von screenwriting 101 an einem schlechten filmcollege im mittleren westen entstanden; aufgabe verteilt: ein drama in der britischen oberklasse schreiben. aber viellicht soll das so sein, denn in einer hinsicht passt das sehr gut: als nola und chris schliesslich in der für chris ausserhelichen affäre drinhängen, da haben sie diese klischeeunterhaltungen, die dummerweise ganz wahr sind, ganz real, weil menschen in ausserehelichen beziehungen einfach diese schlimmen unterhaltungen haben, diese ichwarteaufdich, ichverlassesie, ichliebedich blablabla unterhaltungen und dazu den sex der so anders ist als zuhause, vornachwährendderarbeit, die augen mit der krawatte verbunden. schönes bild, so, aber kaum auszuhalten. ich habe die ganze zeit gelacht, ob der lächerlichkeit des realismus, den woody allen da so an den tag legt, ewiges altes thema, ja ohnehin, das fremdgehen, und sehr lahm, nach einer weile, wie im echten leben halt auch, denn unehrlichkeit und lügen und egoismus sind nun mal hässlich und deswegen auch hässlich anzusehen, im film und im leben.
dumm dann halt die momente, in denen woody allen der realismus verloren geht, wenn der fremdgehende ehemann die geliebte auf der strasse fast vögelt, mit ihr konversierend im fenster eines cafés sitzt, und im eifer des gefechts so viel babyöl über sie rüberschüttet, während er auf ihr sitzt, dass ich mich zuschauend so frage, wie er seiner ehefrau die ölflecken auf der hose erklärt. nee, so ist das nicht, woody, so lang ist es doch noch nicht her mit dir und soon-yi, damals als ihr mia betrogen habt. nervig auch der kleine continuitiy fehler an der tate modern, denn chris geht unten in die haupthalle rein, aber wir sehen ihn in der tate zuerst, als käme er von der thamesbrücke. nervig auch das fertilitätsblabla zwischen chris und chloe, denn sorry, basaltemperatur muss man als erstes nach dem aufwachen messen, noch im bett liegend, nicht beim frühstück und das mangelhafte tennisspiel von chris wilton ist auch nicht besonders glaubhaft. so kleinigkeiten stören mich.
ausserdem stört mich, dass in match point einfach niemand wirklich sypathisch ist, bis auf nola für ein paar minuten vielleicht, denn alle sind klischees, eindimensional, dumm in ihrer vermeintlich hohen bildung und nicht wirklich interessant, auf dauer. alle sind leer, so leer und chris wilton ist eben nur tomripley-eske, und nicht tom ripley, ihm fehlt die tiefe, und die verzweiflung, man glaubt jonathan rhys-meyer das alles nicht so unbedingt.
als nola von chris schwanger wird, wie das so ist, wenn man als fremdgehender ehemann zu hause die verpflichtung hat, die ehefrau zu schwängern, nach terminplan, da versucht er sich als ripley und macht das dann recht geschickt und durchdacht, von der absurdität eines andrew lloyd webber alibis in der britischen high society mal abgesehen. ausserdem würde ich vermuten, dass theater in london heutzutage sicher metalldetektoren in den garderoben haben, aber das nur am rande.
spannend wird es da, für ein paar minuten, nachdem nola schwanger ist und unberechenbar wird, chris anruft, bei den schwiegereltern zuhaus und überhaupt, ihm vor dem büro auflauert, forderungen stellt. sehr telling, sehr real, dann auch der moment, in dem nola versteht, dass chris auch sie belogen hat, wie das halt so ist, bei menschen die fremdgehen, einmalgleichimmer und so. sehr telling auch, als chris realisiert, dass nola die macht hat, als geliebte, und dass er sie, schwanger, verzweifelt, plötzlich unberechenbar, nicht mehr kontrollieren kann, und alles zusammenzubrechen droht, sein ganzes beschauliches, durch hartes anbiedern erarbeitetes leben in der high society. seltsam, dass männer selten oder spät oder nie realisieren, dass sie sich ja zu den marionetten ihrer geliebten machen, extrem erpressbar werden, wenn sie ihre ehefrauen belügen und betrügen. all die abzutreibenden embryonen, die umzubringenden nachbarinnen, die freundinen die alles wissen, die tagebücher, all die telefone, die man zu kontrollieren hat, ach, diese multimediale zeit! chris wilton wird dann sehr konsequent, als er das kapiert, denn er liebt sein sicheres leben mit der harmlosen ehefrau und dem geld des schwiegervaters und der wohnung mit blick auf westminster mehr als die mittlerweile vor sehnsucht und abhängigkeit leicht psychotische erfolglose schauspielerin und den wilden sex mit ihr. mehr praktisch an seinen vorteil denkend als emotional fühlend, der mann, so an sich, aber sicher doch.
match point fängt an mit einer aus dem off von chris gesprochenen überlegung dazu, dass der zufall im leben, das glück, viel wichtiger sei, als menschen das wahrhaben wollen. er redet von dem moment, in dem ein ball das tennisnetz streift,und auf jede der seiten des netzes fallen könnte. deswegen ist das ende, dass eben diese theorie bestätigt zwar nicht unbedingt logisch, nicht moralisch, nicht befriedigend (denn wann ist die wahrheit schon mal befriedigend?), aber konsequent und wahr. immerhin für einen kurzen moment. immerhin etwas.

[und abschliessend bemerkt: grässlich enttäuscht wg. vorfreude nach einer halbenhandvoll guter reviews. der nächste match point auf den ich mich freu ist der, den ich verschlafe, während neben mir jemand enthusiastisch die australian open guckt.]

Mittwoch, 18. Januar 2006

und der rentner hinter mir an der kasse im baumarkt fragte...

zwei meter metall.
"ist die für ihren freund?"

dave gahan & martin l. gore, remote.

here, somewhere in the heart of me | there is still a part of me | that cares | and i’ll, i’ll still take the best you’ve got | even though i’m sure it’s not | the best for me | when you’re born a lover | you’re born to suffer | like all soul sisters | and soul brothers | i, i can see the danger signs | they only help to underline | your beauty | i’m not looking for an easy ride | true happiness cannot be tried | so easily | you can take your time | i’ll be waiting in line | you don’t even have to give me | the time of day

[danke.]

thinking. [#81]

gerade hat jemand nach art brut, shakira und t-shirt gegoogelt. für diese geschichte sind sie hier genau richtig.

[auf das morgen abend mindestens so gut wird wie der abend, an dem jasper future sein t-shirt gegen das shakira t-shirt des jungwhimpsters aus dem magnet tauschte. yo.]

tausendsechshundertfünfzig zeichen ohne erektile dysfunktion und emily kane.

art brut.

Dienstag, 17. Januar 2006

'can this play in my head while i sleep?'

where are we? | what the hell is going on? | the dust has only just begun to form | crop circles in the carpet | sinking, feeling | spin me around again | and rub my eyes | this can't be happening.

[via mama, vor ewigkeiten. merci.]

thinking. [#80]

unerschütterliche zuneigung zu treat williams. weil er ja so tapfer nach vietnam gegangen ist. für claude.
[und offensichtlich ebenso unerschütterlich auf serien bei vox zwischen fünf und sechs am nachmittag gepolt.]

zitierfähig. [#36]

"......ich will doch nur gemocht werden."
"du bist schon wieder nah am bier."

Montag, 16. Januar 2006

thinking. [#79]

creativewriting kurs plus kolibri auf speed gleich one easy step um drei/sechs creativewriting kurs teilnehmerinnen stutenbissig zu machen. yay!

zustandsbeschreibung. [#3]

kolibri auf speed.

nachgetragen. [liebe, und so.] [#9]

emily, oh EMILY, bei tracks. hach.

zitierfähig. [#35]

".... entschuldige."
"ein bier!"

Sonntag, 15. Januar 2006

deceased. [is my timing that flawed, our respect run so dry?]

ian curtis, deceased. [industrial records address book.]
und in der throbbing gristle ausstellung in den kunstwerken eine karteikarte mit der adresse von ian curtis und der notiz 'singer of joy division, loves t.g.' und dass er unter anderem die alben d.o.a. und 20 jazz funk greats gekauft hatte. und, natürlich, rot ummalt: DECEASED.
love will tear us apart again.

live and let die.

anrufen und mir den vorspann zu hören geben. damit wir was gemeinsam gemacht haben. samstagabend, und so.

[file under: how to charm me with roger moore.]

to do. [#1]

kaufen
  • kniestrümpfe, weiss;
  • strumpfhose;
  • eyeliner, schwarz;
  • lackspray, silber-metallic;
  • styroporkugel;
  • spikes;
  • unterlegscheiben für die spikes;
  • irgendwas mit dem man um die styroporkugel einen ring legen kann (duct tape?);
  • diverse meter grobgliedrige metallkette plus befestigungsmittel mit ring; und
  • dunkelrotes satinband, breit.
machen
  • ball & chain basteln;
  • kilt enger machen lassen bzw. second hand shopping;
  • rock aus der reinigung holen;
  • kleine, enge, weisse bluse bügeln; und
  • schulwappen basteln plus supergute art der befestigung ausdenken.
[file under: blonde or not, picking school uniform over yellow trackydaks, anytime.]

Samstag, 14. Januar 2006

brandnew habit. [in the making.]

brand new habit.
melisse, eisenkraut, kamille, frauenmantel und brennesseltee, verfeinert mit zitrone und physalis. wunderbar pervers, wirklich ganz wunderbar ekelhaft pervers.

[wer weiss, zu was mich jemand, der es geschafft hat, mich mit einem prolligen wellness tee-mix getränk anzufixen, noch so bringen könnte. ever so slightly beunruhigender gedanke.]

so you wait for the internal switch for the life that you missed.

now all song turns to stone, brings the rain | it would be so great if you could run | and all the time in the world, cannot cure, it cannot cure | now we spin in the final swirls, boys and girls, trees and stones | not all the love, all the life cannot cure, it cannot cure.

Freitag, 13. Januar 2006

vollendet. [donnerstagabendlicher metric fangirl moment.]

den satz 'mein leben ist jetzt vollendet.', den hab ich in den frühen morgenstunden des ersten dezember in einer französischen telefonzelle in einen telefonhörer geweint. könnte ich jetzt fast wiederholen [nun gut, nicht in einer französischen telefonzelle, denn ich bin ja gerade nicht in frankreich], denn gerade lief auf arte 'tracks' und als liveact, wenn hatten sie da? metric. METRIC! EMILY & the boys. METRIC! EMILY! oh, EMILY! ich wusste das nicht vorher, denn wenn man mir an einem samstagabend, wenn ich schon halb betrunken bin und während metric läuft irgendwelche nebulösen hinweise gibt, dass ich donnerstag abend unbedingt arte gucken müsse, dann kann man nicht davon ausgehen, dass ich soviel subtilität verstehe. ich brauch doch zaunpfähle, leute. ZAUNPFÄHLE! vorhin sass ich also in einer fremden küche, ziemlich ungläubig, beim blick ins arte programmheft, schickte mal eben schnell ein paar sms an die anderen abhängigen, und dann hab ich mir muskelkater angegrinst, wegen emily, oh, EMILY!, und wurd selber auch noch belächelt, so dabei. aber das war schon okay. ich hab die michbelächelnde person ja auch belächelt, kurz vorher, als wir 'who put the m in manchester' guckten, herr morrissey hatte mal wieder den üblichen effekt, man war so ein bisschen gerührt. wie du mir, so ich dir. aber schön, so. wirklich schön. hach. wird übrigens wiederholt, tracks, mit emily. in der nacht von dienstag auf mittwoch. 01:10am. nicht verpassen. sind nur fünf minuten, aber ganz wunderbare fünf minuten. [arte tracks: 01:13 metric, monster hospital, live.]

Donnerstag, 12. Januar 2006

moderne zeiten. [#1]

jetzt geh ich mir risotto kochen lassen von jemandem, der vorher gegoogelt hat, ob ich risotto mag. das ist doch was.

thinking. [#78]

"wer setzt denn heutzutage behinderte kinder noch tatsächlich in die welt?"
read this and weep.

[und dabei hab ich selber ja erst vor kurzem, als mir gleich zwei leute kurz hintereinander von down kids von sehr jungen eltern erzählt haben, vollkommen ungeschickt gefragt, ob die eltern das vorher wussten. was nur darauf bezogen war, ob sie vorbereitet waren, auf ihr behindertes kind, oder nicht, aber was sowas von gar nicht so ankam, sondern sich anhörte, sogar für mich, als fände ich, man solle keine down kids kriegen. was eine abscheuliche haltung wäre, denn mit so einer haltung sagt man ja zu all den down menschen "nee, du nicht. dein leben ist sinnlos." brrr. überhaupt: eine meiner lieblingsabsurditäten des deutschen rechts und der gesellschaftlichen moral: präimplantationsdiagnostik an einer 4-zelligen befruchteten eizelle um rauszufinden, ob ein kind behindert ist, ist verboten, weil es ja ach so unethisch ist, diese zelle danach eventuell nicht in einen uterus hochzuschicken sondern down the drain. aber einen noch so minimal behinderten fetus abzutreiben, zu einem zeitpunkt, an dem frühgeborene gleichen alters mit jedem medizinischen aufwand gerettet werden, das ist gesellschaftlich scheinbar vollkommen okay (90 prozent aller eltern entscheiden sich nach einer vorgeburtlichen down diagnose für eine abtreibung) und so gut wie erwartet. oder sonst was. schön, so. sehr ethisch, so alles.]

Mittwoch, 11. Januar 2006

thinking. [#77]

ich glaub wenn ich endlich mal die redundanz abstelle, in allem [schreibenlächelnredendenkenenthusiasmus], dann....ja was dann eigentlich?

[1650 zeichen.]

Dienstag, 10. Januar 2006

re-adjustement.

nach dreieinhalb wochen niealleisein reichen drei tage fastsoganzalleinsein zum re-adjustment. jetzt hätte ich gern mal eine dosis nichtsoganzsehralleinsein. vielleicht zweisamkeit. oder so.

every picture tells a story. [der himmel über berlin edition.]

der himmel über berlin. [07:38am] der himmel über berlin. [01:42pm] der himmel über berlin. [03:40pm] der himmel über berlin. [03:48pm]

erotique.

erotik.

me [heart] the atlantic monthly.

the atlantic monthly. december 2005 edition index. [highlights.]

affleck, ben, poker habits of, 121
allen, woody, projected immortality of, 105
byron, lord, nabokovian entanglements of, 134
charles, ray, airbrushed life of, 166
clark, dick, grudgingly accepted mortality of, 15; eternal tautness of, 15
clinton, hillary, on grand theft auto, 129
garland, judy, pemature middle-age of, 178; jolsonian dynamism of, 178; as sinatra de-pantser, 179; trouble-some son in law of, 179
god, accidental birth of, 105-112; hollywood following of, 161-168
hitler, adolf, destruction of warsaw and, 46; questionable soul of, 195
kasparov, gary kimovich, as putin foe, 48-52; liberal bona fides of, 48; ketchup covered eggs and, 50; as dirty-tricks target, 50
olsen, ashley, grilled-cheese cameo of, 111
rumsfeld, donald, as insurgency sceptic, 68; operational boredom of, 70
schröder, gerhard, soft touch of, 100
trump, donald, as slot-machine barker, 122; as state of mind, 128
zhakiyanov, galymzhan, kazakh dissident, equine lactation and, 103

zitierfähig. [#34]

"p.s. ich hab noch nicht erwähnt, dass das ergoogeln sinnloser sachen eines meiner hobbies ist, oder doch?"

Montag, 9. Januar 2006

me [heart] indiepop, voll gay.

les mercredis. lächeln kostet extra.
meine nachbarin andrea hat ihn aus dem treppenhaus gerettet, den umschlag mit dem bisschenblöden bild drauf, dem bild mit den drei frauenkörpern, auf die herrenporträts montiert wurden. fast wär er verloren gegangen, der umschlag, im papiermüll in meinem hausflur. übervoller briefkasten und so. kommt davon, wenn man länger in berlin und sonstwo bleibt als geplant. das wär ein verlust gewesen, denn in dem umschlag waren eine cd und ein brief. beides nicht zu haben wär ziemlich doof gewesen. aber sie sind ja da, beide, zum glück, und die cd, sie ist die erste echte cd der drei herren aus dem nirgendwo, der herren les mercredis. 'lächeln kostet extra.'
das wusste man ja schon. und das mit der cd wurde ja auch zeit. ich müsste eigentlich jetzt diesen standardsatz schreiben vom warten, und dass es sich gelohnt hat und so, und das würd zwar stimmen, aber wär doch wohl ein bisschen arg affig, denn es ist ja nun mal gerade eben nicht so, als ob ich diese songs noch nie vorher gehört hätte. als ich das erste mal die mercredis gehört hab, an einem mittwoch im mai, da hab ich, ha, caro-standardreaktion, geweint. und nicht, weils schlimm gewesen wäre, nein. es war ein tag, an dem ich das krawallige wumm-wumm von 'sowas von egal' kaum registriert hab, und mich stattdessen, ebenfalls caro-standardreaktion, vollkommen mit den lyrics überidentifiziert habe. 'und wir ham' uns nichts mehr zu sagen | einfach schwer zu ertragen | mitten auf der kreuzung fühl ich mich frei und du, du bist nicht dabei.' sang der gulli mir von meinem cd player aus ins ohr, während ich im auto auf jemanden wartend auf dem beifahrersitz sass und geflennt hab, und zwar eledigst. sehr befreiend war das. von dem tag an waren die mercredis in meinem leben. ich hab viele stunden des letzten jahres auf dem spinningrad mit einem pre-master von 'lächeln kostet extra.' verbracht und mit fast ohne atem 'morgendanach' mitgehechelt, denn zu dem song kann man ganz super mit so mitteldoll angezogener feststellbremse fahren, den unnachgiebigen beats aus den händen des herrn petracca sei dank. ansonsten hab ich sie beim zugfahren gehört, die herren mercredis, und beim david kirsch ab training, und beim rumhupfen in der wohnung und beim putzen und auch mal so firsthand, bei einer extra für mich veranstalteten sonntagabendprobe. und auch überhaupt sonst so: sie gehören zum soundtrack des jahres 2005 dazu, die herren mercredis und ihre lieder. und wie das so ist, mit songs die man länger hört, die verändern sich. zum einen kriegen sie das, was ich residue nenne, emo-ballast, erinnerungen bleiben dran kleben, und zum anderen hört man sie anders, mit der zeit. plötzlich fallen einem, irgendwo versteckt, ganz wunderbar kitschige streicher auf, oder auch, dass ein bestimmtes wort in einem text einfach gar nicht passt, oder wie schnuckig eine bestimmte keyboardaktion ist, oder es macht plötzlich *klick* und ein text macht dann doch sinn, - manchmal vielleicht auch zuviel sinn. 'zeugenstand', das ich auf anfrage mal zu einem meiner persönlichen top3 les mercredis songs gekürt habe, beste struktur und frickelei ever, kann ich nicht mehr so gut hören, seit man mir erklärt hat, worum es in dem text eigentlich wirklich geht. merke: nie nach dem hintergrund von texten fragen, wenn man die songs danach noch ohne dieses extrem unangenehme dasistjetztabervielzunah gefühl hören will.
samstag abend, als ich nach freiburg zurückgekommen bin, und der umschlag mit der cd auf mich wartete, da hab ich mich erst ein kleines bisschen sehr gefreut, dann die cd in den cd player gelegt und ganz laut gedreht, während ich meinen rucksack ausgepackt und mich auf die popsociety eingestimmt und angehübscht hab. einfach mal so tun, als gäb es keinen residue, mal so tun, als hätte ich diese songs noch nie gehört. und das ging gut, sehr gut sogar, denn das ist ein gutes album, ein schönes album, ein wirklich gutes, feines indiepop plus krach plus elektrozeugs album. indiepop, voll gay halt.
jaja, manches funktioniert nicht so hundertprozentig, manches geht gar nicht, egal wie lieb man die herren hat, manches hat eine nicht allzu lange halbwertzeit, aber andere sachen, melodien und textbrocken und beatdetails und überhaupt das ganze wahnsinnige hupfpotential rocken diese makel raus, und zwar total. herr wied singt sich enthusiastisch und resolut die lunge aus dem leib und lässt die gitarre jaulen, herr disco liefert die bassbasis (schade nur, dass man auf der cd nicht hört, wie attraktiv er dazu rumhupft), und herr petracca veranstaltet den alles definierenden elektrorest, so wie er das nun mal macht, gekonnt nämlich, mit beizeiten billig jaulendem synthie und übertreibungen und schön bösen dissonanzen und fiepigen, bitchy rhythmen und den alles tragenden melodien. mit der grossen geste, eben. und die texte verbricht er ja sowieso auch noch dazu.
schön haben sie das gemacht, die herren, wirklich schön. und wenn man bei denen mal genau hinhört, und mal so zwischen die zeilen liest, und mal guckt, wem da so gedankt wird, in dem booklet, da beginnt man zu ahnen, dass das jetzt erst so richtig losgeht mit den herren mercredis, und dass 'lächeln kostet extra.' vielleicht nur so ein bisschen fast unwichtiges vorgeplänkel ist, so zum aufwärmen. aufwärmen für die clubbühnen dieser republik, für die coolsten indielabels des landes, für ihre namen in leuchtenden buchstaben über der stadt, für das grosse ding. verdient haben sie es, die herren. aber nur knapp. denn erst müssen die herren mir mal bitte noch mal erklären, warum sie meinen LIEBLINGSSONG vom album geworfen haben. hätten sie nicht das nervige 'das letzte deiner art' chassen können? den einzigen tolerablen song mit dem titel hat niels frevert ja schon vor zehn jahren gemacht. aber 'selbstbetrug'! was war so schlimm am grossen selbstbetrug, die herren? können sie mir das mal erklären? hallo? ist da wer? selbstbetrug! ihr bester song, so far! unverzeihlich. ausser, sie wollten ihn aufsparen, für die nächste, wichtige, grosse veröffentlichung. erste single bei nem major label oder erste ep bei hippen jungs aus hamburg. oder wasauchimmer.
aber egal, eigentlich. ich liebe sie, die herren mercredis. sie und ihre komische, seltsame indiepopelektropunksonstwasmucke. und zwar ganz schön arg, so in der gesamtbetrachtung. so mit vielen kleinen viechern, schmetterlingen und ratten. mit meinem ganzen gottverdammten kleintierzoo halt.

[heart.]

[parole: kaufen. kaufen. kaufen.]

yeah, the trees, those useless trees that produce the air that i am breathing.

das da ist mein zuhause.

das kleine weisse haus da in der mitte, das ist das haus in dem ich wohne. das da ist mein innenhof, und der balkon da, der in der zweiten etage, das ist mein balkon, von dem aus man das münster sehen kann, und das martinstor und die hinterausgänge von diversen abendlichen lokationen. und da links, das grüne, das ist der innenhofbaum. der innenhofbaum ist toll. er braucht zwar immer ein bisschen länger, bis er grün wird im sommer, kann schon mal mai sein bis er mit dem blätteranziehen fertig ist, aber gut ding braucht weile und so.
innenhofbaum: fertig mit dem blätteranziehen. mai 2002.

die vielen kleinen blätter, die er verliert, die sind im herbst auch ein bisschen nervig. aber davon abgesehen rockt er, der innenhofbaum. weil schön gross und schön grün und so, so richtig refreshing, mitten zwischen all den häusern und fenstern und dächern und den lüftungsanlagen auf dem flachdach und dem müll von der nordsee. ausserdem wohnt im innehofbaum der innenhofvogel. das ist der eine vogel, der so saulaut pfeift, dass jeder mit dem ich im sommer vom balkon aus telefoniere nachfragt, ob ich wohl eigentlich in einer voliere sitze. der nachbarskater, kaspar, sitzt im sommer auch immer im und unter dem innenhofbaum. würd ich auch, an seiner stelle, ist sicher hübsch da, für ihn als haus-, balkon- & flachdachkatze, bisschen grün, bisschen kühler in den heissen breisgausommern, bisschen vögel jagen. für mich ist er schöner ausblick und sichtschutz in zumindest eine richtung. und auch sonst wird er gern mal genutzt, der innenhofbaum. die tumben besoffenen gäste des f-club und die nicht viel weniger tumben angestellten pinkeln gern gegen seinen stamm und kotzen auf seine wurzeln; bevorzugterweise sonntagmorgens um neun, wenn man schon auf dem balkon in der sonne sitzt. aber da kann er ja nichts zu, der innenhofbaum. denn schön, ist er, der innenhofbaum, schön anzugucken, schön im regen und im wind und überhaupt immer schön und so richtig lebensqualität fürs downtown living. naja. jetzt nicht mehr. er wurde letzte woche gefällt. einfach so. ohne warnung. und sicher nur, damit niemand mehr im herbst die vielen kleinen blätter fegen muss, und die säcke vom f-club einen parkplatz mehr im innenhof haben. denn kotzen können sie ja immer noch gegen die mülltonnen der nordsee. fuckers.
innenhofbaum. r.i.p. januar 2006.

thinking. [#76]

von den long blondes bis max richter. [aber irgendwo war da noch sigur ros am ende, ganz sicher.]

thinking. [#75]

immer weiter in mein ohr lamentieren, lieber tim kasher. kann ja nicht mehr schlimmer werden, mit meiner verknalltheit. hach.

Sonntag, 8. Januar 2006

'die extremgastronomie im herzen der nordstadt.'

mutter. die extremgastronomie im herzen der nordstadt.

emotionale topographie.

an einem donnerstag, so um die mittagzeit, sollte man mal aussteigen an einem bahnhof zwischen berlin und freiburg. warum nicht an diesem extrem hässlichen bahnhof, der mit den hohen betonsäulen auf den bahnsteigen? also aussteigen am quintesentiellen umsteigebahnhof der republik, durch den ich dank diverser nordsüd distanzbeziehungen sicher mehrere hundert mal durchgefahren, an dem ich aber seltsamerweise noch nie umgestiegen bin. einfahrt in diesen bahnhof. herzlich willkommen in meiner emotionalen topographie, liebe stadt, denke ich, während ich darauf warte, dass die ice türen aufgehen. alles, was in den nächsten paar stunden und tagen und überhaupt passieren wird, wird immer da sein, wenn ich in zukunft hier durchfahren werde. so wie ich beim durch fahren durch köln hauptbahnhof an neue schuhe und erstes knutschen denke, in köln-deutz an die monsters of spex und an um s-bahnen um fünf uhr morgens mit herrn shhh und gulli und herrn waldar. so wie ich auf der alten ic strecke nach köln an hotelübernachtungen auf kosten von trashigen fernsehsendungen denke, in basel sbb an susa und unsere erste gemeinsame aufgabe, nämlich daran, so schnell wie möglich einen locker zu finden, und an den sauhübschen typen aus dem ic nach zürich. den, den ich nicht angesprochen hab im juli. so wie ich in karlsruhe an das erste treffen mit herrn lachmann denke, obwohl er da ja nicht mehr wohnt und in frankfurt flughafen an all die abflüge und ankünfte und die dazugehörigen dramen emotionaler art.
heute bin ich an dem extrem hässlichen bahnhof wieder in den ice gestiegen und nach süden gefahren und dachte so beim wegfahren an diesen saupraktischen ausblick auf den herkules, und an cocktails und kickern in einer extrem angenehm versifften lokation, und an babyessen und aufwachen mit dem collateral dvd vorspann auf repeat und an niezuvordagewesene pfützen und an eigentlich mal zur abwechslung gar nicht viel denken sondern mal mehr so machen, so als konzept.
mal gucken, was ich beim nächsten mal durch den bahnhof durchfahren denken werde. und erst recht beim nächsten mal aussteigen.

Samstag, 7. Januar 2006

ja. / nein. / vielleicht. / überlege noch.

[file under: gründe nach kassel zu fahren, wenn gerade nicht documenta ist, fragezeichen.]

Mittwoch, 4. Januar 2006

i found love.

berlin ist sehr creepy manchmal, besonders die supermärkte. nein, nicht die reichelts draussen in den vorstädten, nein, die convenience shops, da wo die whimpster einkaufen. in dem spar in der rosenthaler strasse zum beispiel, da läuft immer nur udo lindenberg, und heute abend, so um halb acht, da nöhlt mir der udo ausgerechnet ich lieb dich überhaupt nicht mehr ins ohr, und das von den kneipen und dem saufen und dem schlecht aussehen im kneipenlicht und so. oh je. schnell da raus, und in den lush shop quer über den platz, zum geld ausgeben für um vielleicht unter umständen mal jemand nettes bei gelegenheit zu massieren, und als ich da rauskomme, hände und unterarme nach vier verschiedenen massage bars riechend, da ist da der fernsehturm, so halb im nebel, so hübsch wie er ist, und ich lauf rüber zur s-bahn, roman singt mir ins ohr, dass er die liebe in seinen balls und seinem herz und seiner stadt gefunden hat, und ich bin nicht nur glücklich, sondern auch grässlich verknallt, in berlin, und überhaupt und sowieso. ich gehör hierher. hach.

zitierfähig. [#33]

"und am sonntag entscheiden wir dann, wer bei wem einzieht."

Dienstag, 3. Januar 2006

zitierfähig. [#32]

"ich hab euch beide zwar lieb, aber nicht jeden tag dreissig kilometer lieb."

right on. [#2]

'blog like nobody's watching. dance like you've never been hurt.'
right on, anke. danke für's dran erinnern.

thinking. [#74]

keinestimmehaben wird doch recht lahm, so nach vier tagen. deswegen gerade zum ersten mal einen arzt über google ads ausgesucht, weil mir gerade keiner einen empfehlen konnte, hier in der haupstadt. voll modern, ey, oder doch nur voll bescheuert? wohl letzteres, wenn man bedenkt, wie extrem kompliziert anspruchsvoll ich mit hno ärzten bin. ich hoffe er hat ein endoskop für zum durchdienaseindenhalsschieben, denn mehr als drei mal mit festgehaltener zunge 'hiiii' sagen zum stimmbänderangucken kann ich nicht, da kapituliert mein sonst so toleranter würgereflex. oh, das wird ein spass.

labor of love. [hard to beat.]

25 weinflaschen zum recyclinghof, becksflaschen im wert von knapp neun euro zum reichelt, dann die badewanne geschrubbt und wie neu gemacht [bref power reiniger!]. später telefonierend abendessen gekocht und zu guter letzt die cds wieder zu ihren hüllen dazusortiert. labor of love, leute.

[und gestern abend sassen wir dann in der küche, frau f. und ich, the attack of the altglas abgewendet, und ich konnte einfach nicht stillsitzen vor lauter nervosität, dauerrumfummeln an der colaflasche, alufolie abknibbeln von der bierflasche, handyakkuabdeckung aufundzumachen. setzte sich dann nahtlos fort, heut nacht erst nicht einschlafen können und dann tossing und turning und um drei wollte ich schon aufstehen, weil die nacht auch hätte vorbei sein können, so von mir aus. "wasn' los, caro?" ja, wasn' los, eigentlich, gute frage. *das* kann es ja wohl nicht sein, neinoderdochoderwasauchimmer. stillgehalten, ihr schmetterlingsratten wasauchimmerihrseid, gottverdammterkleintierzoo. ahem. spannend, so alles.]

zitierfähig. [#31]

"die extremgastronomie im herzen der nordstadt"
[file under: gründe nach kassel zu fahren, wenn gerade nicht documenta ist, fragezeichen.]

Montag, 2. Januar 2006

entertainment & pain. [my kind of neujahrskonzert.]

throbbing gristle.
gehen wir mal in die volksbühne, vollkommen übernächtigt, rest-betrunken und nach silvesternacht (manspürtwienieinsichdiemachtderphantasie) stinkend hungrig. gehen wir mal zugucken, was eine legendäre, wegweisende band so macht, wenn sie geld braucht sich demontiert kunst macht, zum ersten mal seit 25 jahren. dresscode: dunkel. herr l. bemerkt, immer noch ein wenig vom vorabend enttäuscht, die abwesenheit der erwarteten uniformträger. ich bemerke hübsche whimpster, die herr l. kennt. der herr s. bemerkt hübsche fotografierenden französinnen die 'man' wohl so kennt, denn die 'szene', sie ist ja klein, und susa bemerkt, dass viele leute arg abgelebt aussehen. dann bemerkt sie noch den hyperattraktiven endfünfziger thomas mann lookalike, der gerade eben noch am nebentisch im keyzer soze gesessen hat, und zu seinem gehrock bondage pants aus anzugstoff trägt, mit so reissverschlüssen hinten, bis zur schenkelmitte hin. sauheiss. bisher unerkannter fetisch vorliebe: alte männer in halbversteckter punkslashfetisch kluft. passt ein bisschen zu meiner kurz vorher susa gegenüber getätigten aussage, dass es uns gut täte, das alter der zielgruppe ein bisschen nach oben zu setzen. herr s. informiert, dass dieser herr am abend vorher teil der vorband war. aha. ich spekuliere währenddessen über die sexuellen vorlieben eines mannes, der ende fünfzig so industrial mucke macht und bondage pants trägt. hach. insgesamt ist das eine seltsame mischung, dieses publikum. artsy farty meets dunklesberlin meets overseasundüberticket meets irgendwas. aha. aber egal. wie gut, dass diese angelegenheit nur fünfzigundeinpaar minuten dauert, denn viel länger hält man es auf den sau-igen klappsesseln der volksbühne auch nicht aus. es wird dunkel, und die damen(n) und herren throbbing gristle kommen auf die bühne. man trägt laborkittel und nimmt platz an gegenüberstehenden tischen, die dame(n) rechts, die herren links, da sind drei hübsche laptops der marke apple, eine e-geige, eine gitarre, zwei keyboards, und diverse knöpfe. kann man alles nicht so genau sehen, ist ja dunkel, und ausserdem soll man ja auf den film gucken. der film fängt dann auch an, und damit dann auch die musik. schauen wir uns einen artsy film ohne handlung und struktur an, hören wir dazu ambient musik, die wohl live improvisiert wird, oder auch nicht, denn vielleicht machen die herren sleazy und carter da auch gerade ihre steurerklärungen oder berechnen, was die berlin extravaganzen ihnen auf die konten gespült hat, sieht man ja nicht, was die da machen, an ihren hübschen laptops. aber schauen wir uns mal 'in the shadow of the sun' an. derek jarman. frühwerk.
throbbing gristle. [in the shadow of the sun.]
das ist creepy und ritualistisch und zirkulär. extrem verlangsamte mit super 8 gefilmte szenen aus den siebzigern, vielleicht theaterproben oder so, die assoziativ gesehen gewaltätig und böse und undurchdringlich sind, dazu farben und verfremdung und wellen und feuer. die musik dazu passt, weil auch irgendwie strukturlos aber trotzdem zirkulär und nach einer weile raune ich herrn l. rüber, ob er mir denn wohl raushelfen wird, falls ich eine panikattacke bekommen sollte. ich weiss gar nicht, wo die so plötzlich herkommt, die beklemmung, aber so restbetrunken und übermüdet und vollkommen wired auf so allerlei dingen, da reagiere ich hypersensibel und zitter so ein bisschen vor unwohlsein. diese unterschwellige gewalt und masken und bässe machen, dass alles vibriert, uh, weniger, nein mehr, hilfe, aber schon toll, so. musik und macht, etc. problematisch ist allein die tatsache, dass ich mehr sehen will, beziehungsweise es gewöhnt bin, mehr zu sehen, weil ich mir so ambient kram ja nie live angeguckt hab bisher, und die extrem verlangsamten e-geige aktivitäten von gpo (den/die ich herrn l. gegenüber nach dem konzert als 'die grauhaarige dame da vorne' beschreibe) und das dieganzehandaufskeyboardlegen von cosey just don't quite cut it, so performance wise, aber man soll ja auch gar nicht die band angucken, sondern den film. nervtötend allerdings eins, beim konsum dieses film/musik mixes: das tumbe publikum. kinder, lasst es euch gesagt sein: macht den fucking blitz an euren kompaktkameras aus, beim konzertfotografieren. das bringt nix, weil er eh nicht bis auf die bühne reicht, und wenn er das macht, dann sehen die bilder meisst scheisse aus. ausserdem reflektiert so eine filmleinwand und deswegen sieht man dann gar nichts auf dem photo aber vorallem MACHT DAS DIE STIMMUNG KAPUTT, ihr IDIOTEN! susa hält derweil ein nickerchen, für das sie 50 cent pro minute bezahlt hat. so insgesamt aber, da ist das alles aber sehr gut, so, interessant und edukativ und (aua) historisch. wilde performance erst am ende, als gpo eine wasserflasche vom tisch stösst, ich glaub das war nicht intentionell, und frage mich, ob man das wohl auf der liveaufnahme des heutigen abends hören wird. oh, the excitement. und dann ist das schon vorbei, sind ja auch kurz, fünfzigundirgendwas minuten. in der reihe vor mir springt jemand sofort in die stehende ovation hoch, aha, ich muss das erst sacken lassen, und bleib sitzen und ärger mich ein bisschen, weil ich mich nicht angemessen vorbereitet hab auf diesen abend, und so müde bin und überhaupt auch gar nicht so im richtigen mindframe für so experimente. später dann processing und rumhängen, was zu essen erjagen, immer noch nicht reden können, heimfahrten erbetteln und im auto einschlafen und susa's hand dabei besabbern und zu hause endgültig ins koma fallen und dann sehr angenehm träumen, glücklicherweise nicht von den ritualen des derek jarman. band nicht mit nach hause genommen. aber die sind ja doch ein bisschen arg alt aus der zielgruppe raus, und man selbst ist ja auch müde, nach zwei nächten, die eigentlich nie aufgehört haben.
[schlussbemerkung: aussage übrigens leider widerlegt. volksbühne ja ausverkauft, seit monaten und so, blabla, etc.]

superlativen.

und wenn man am ersten januar etwas als 'das beste des jahres' bezeichnet, dann könnte das unter umständen vielleicht einer dieser dummer kleiner witze sein, hinter denen man versteckt, wie wunderbar und unglaublich man das alles so in wirklichkeit findet. das leben mein ich.

[parole: SELBER.]

polaroid. [#4, new year's eve edition]

magnet. genug des clubschlafs! die kinder sind rausgerannt zum feuerwerk gucken, die tanzfläche leer, und in der letzten minute von 2005 'don't panic', ausgerechnet coldplay, trotzdem tanzen mit susa, klar doch, und mittendrin zählt der beste der karrera djs von zehn runter, und dann ist es 2006, und susa küssen, was anderes würde ja eh nicht zählen, und dann gibt es 'new years day', my own private tradition seit 15 jahren. und es passt alles. sicher doch.

[und später dann mal wieder das cinema-eske des eigenen lebens, fadend auf der minibühne sitzend, lange nicht ausreichend betrunken, und rettung in blau und orange und mit vodka/red bull. und tanzen. und rumhängen. und endlich betrunken sein. und schon wieder dieser vj, heute mal zu jemandem behauptend, er sei polnischer gastarbeiter, schon wieder ohne seinen hübschen trent reznor lookalike kumpel. nicht, dass ich für den zeit gehabt hätte. aus dem magnet in den schmelzenden schnee raus um 8am. taxi. himmel über berlin. kann so weitergehen, 2006. echt jetzt.]