Freitag, 27. Oktober 2006

thinking. [#180]

das schöne am nüchtern weggehen [weilichmussjaautofahren] ist ja, dass man sich am nächsten tag an alle, aber auch wirklich alle details des abends erinnert. zum beispiel daran, wie ausserordentlich lächerlich divaeskes verhalten an männern um die vierzig ist. wie schlimm gold-lurex-strumpfhosen und schuhe von zara aussehen, egal wie hübsch die beine dazu sind. wie sehr man sich fremdschämt, wenn man einem verknallten mädchen dabei zugucken musste, wie sie sich vor lauter anbietungshandlungen total zum affen gemacht hat.
ausserdem kann man nüchtern viel gezielter fürdiedvdfilmenden kameramännern ausweichen, gerät nicht so leicht in versuchung, menschen mitzuteilen, wie seelenlos und doof man deren platten findet (passiert aber trotzdem manchmal) und man erzählt dann normalerweise fremden auch viel weniger emogeschichten von einem selbst, für die man sich am nächsten tag wohlmöglich schämen könnte und kann sich ausserdem erfolgreich davon abhalten, der versuchung nachzugeben und keyboarder darauf hinzuweisen, dass es sinn macht, die keyboards, aufdenensienichtspielenweileinbackingläuft wenigstens ordentlich zu verkabeln, so für die illusion.
zum glück findet man suzie auch nüchtern genau so rührig und goldig wie immer.

[und über leere autobahnen broken social scene hörenderweise von köln nach düsseldorf nach hause zu cruisen, wo man ankommt während der bfbssprecher einen guten morgen wünscht, das ist auch irgendwie schön, auf eine durchgeknallte, angstvorsekundenschlafhabende art und weise.]