Samstag, 30. September 2006

indie-cred crap.

wenn irgendwer mir in freiburg noch mal mit diesem ganzen quatsch von wegen fehlender indie-cred und so ankommt, weil auf einer party jemand maximo park (gasp!) und mando diao (uh!) und we are scientist (eeek!) gespielt hat, und zwar hintereinander, oder sich darüber mokiert, dass ich sugarplum fairy absolut wunderbar und niedlich und herzzerreissend entzückend fand, dann werd ich ihn zur strafe zu einem klee konzert in die zeche carl in essen zwingen. du willst fehlende indie-cred? da kriegst du fehlende indie-cred, und zwar in mia und wirsindhelden t-shirts und anderseitegeschnürtenlederhosen. da kommt dann ein kind bei der dorfdiskovorband auf die bühne, und zwar zum mitsingen, und dann macht später beim kleeauftritt auch noch ein mädchen (ca. 20) ihrem typen (ca. 21) auf den knien einen heiratsantrag und suzie macht weisse fluffkränze auf ihre köpfe drauf und wirft luftballons mit glitter. ausserdem stehen da in der ersten reihe menschen, die total schamfrei t-shirts anhaben, auf denen steht, dass sie schon eine dreistellige anzahl an kleekonzerten gesehen haben, und als wär das alles noch nicht schrecklich genug, sind da viele viele sehr kurzhaarige, sehr stark übergewichtige frauen, die sabbernd vor der bühne stehen, weil sie unheimlich gerne suzie ficken würden und pärchen (er: stiernacken, rasierte frisur, kariertes buttondownhemd, helle stonewash jeans, turnschuhe; sie: luftgetrocknete dauerwelle, am rücken offenes rotes top, darunter schwarzer bh, schlechtsitzende graue hose, janet d schuhe), die die ganze zeit ihre unterkörper aneinanderreiben. kurzgesagt: es ist grauenhaft, wirklich grauenhaft, ein alptraum aus uncoolness und fehlender indie-cred. und das alptraumhafteste? es ist nett da. wirklich nett. zumindest dann, wenn man es schafft, das publikum größtenteils zu ignorieren. [dass ich das geschafft habe, für kurze momente, ohne alkohol, dafür habe ich eigentlich einen preis verdient.] es ist nett, weil suzie halt nett ist und so innig und unschuldig bierflaschen ext wie sie über die liebe singt und andauernd leuchtende dinge durch die gegend wedelt und daherredet wie thees uhlmann, nur in unpeinlich und halt als mädchenmittedreissig. es ist nett da, weil sir daniel dabei ist, der alte schlawiner, und den neuen bassisten, pele, eine absolute und nicht nur visuelle bereicherung dieser band, angrinst, und weil es eben nett ist, netten menschen dabei zuzugucken, wie sie musik machen, bei der sie ihre innere nettigkeit nach aussen kehren, und das dann auch noch total ernst meinen, und menschen das gut finden, selbst wenn diese leute schlecht angezogen und dumm und hässlich sind. wer sich nach diesem konzerterlebnis noch über die popsociety beschwert, und über sugarplum fairy-möger und die gute-musik-party, der bekommt ein leben lang spex-verbot. indie-cred? indie-crap!