Sonntag, 12. März 2006

weihnachtsbaumabfuhr.

tannenbaum.
anfang januar, ich war gerade wieder nach freiburg zurückgekommen, da schleppte der nachbar aus dem obersten stockwerk, der pfeifenraucher mit dem bedenklichen geisteszustand, einen vertrockneten tannebaum die treppe hoch an mir vorbei, tannennadeln und baumstücke im gesamten treppenhaus verteilend. der tannenbaum war tot. er hatte wohl schon einige zeit, nach der hitze irgendeiner weihnachtlichen wohnung, auf die tannenbaumabfuhr wartend in der kälte der durchfahrt zum innenhof gelegen. "ich will ein bisschen sauerstoff in der wohnung haben." keuchte der nachbar mir entgegen, beim totentannenbaumdietreppehochschleppen. "pflanzen sind ja gut für sowas." ich lächelte ein wenig, und sagte nichts. die erfahrung hat gezeigt, dass jede form der verbalen kommunikation bei ihm den eindruck entstehen lässt, man sei befreundet mit ihm und es sei daher vollkommen okay für ihn, sonntags abends um halb zwölf an der tür zu klingeln und um den schlüssel für den mülleimer im hof oder ein küchenmesser(!) zu bitten oder eine einladung zum tee auszusprechen. heut mittag nun war das treppenhaus wieder voller tannennadeln und baumstücke, und der kleine tote tannenbaum liegt nun, zur letzten ruhe bereit, in der durchfahrt zum innenhof. hat sich wohl ausgesauerstofft, alles.