Donnerstag, 24. März 2005

don't believe the hype.

leseexemplar im laden gefunden.
hype.

sky nonhoff (hgb): don't believe the hype - die meistüberschätzten platten der popgeschichte.
fischer verlag.

aha.

es handelt sich um eine sammlung schlechter essays über musik, wobei über die musik nicht geredet wird, nein, sondern über alles andere.
es soll um "überschätzte platten" gehen, und die auswahl ist lieblos und schlecht, meine güte, ich weiss nicht mit wem der herausgeber geredet hat, aber ich kenne niemanden der r.e.m.'s "in time" überhaupt irgendwie geschätzt hat.
aber vielleicht geht es ja nur mir so.

das unangenehme ist dies: es soll in diesem buch, in diesen essays, um musik gehen, aber eine auseinandersetzung mit musik, mit dem was man hört wenn man den ipod anmacht oder die cd in den cdplayer legt, die findet nicht statt.
stattdessen werden -besonders vom herausgeber- phrasen gedrescht, das musikgeschäft an sich beweint, klischees gewälzt und dumme vergleiche gemacht.

oje.

in diesem buch steht tatsächlich der satz "thom yorke ist judith hermann".
zudem wird behauptet, grönemeyers "mensch" sei eine "kollektive wahnidee" (man kann zu herrn g. und diesem album stehen wie man mag, aber das ist dann doch ein etwas hartes urteil) und robbie williams habe das timbre eines "animalischen duftbaums" (was immer das heissen mag).
in der nichtrezension von oasis "definitely maybe" wird viel über deutsche popliteratur und benjamin von stuckrad-barre geredet, in der von coldplay's "parachutes" viel über dinnerdates in der hippen londoner mittelschicht, aber sonst über gar nichts. nicht über musik.
äusserst unangenehm. und dumm noch dazu.

ich war so wunderbar in rage nach der lektüre der nichtrezension von "ok computer", dass ich sie dem mann auf die mailbox vorlesen musste. das dauerte 13 minuten, kostete sicher ungefähr 4€, und war jeden cent wert.

einzig das essay von richard currey über moby's "play" ist lesbar, weil persönlich, musikalisch und sinn-machend. ein buch mit mehr solcher texte wäre schön gewesen.
chance verpasst.

so aber ist es ein stück dreck geworden, dieses buch, geschrieben von menschen die offensichtlich sehr neidisch sind, dass es nie geklappt hat mit dem instrument, der stimme, der band, dem plattenvertrag, dem geld.
sie sind auch alle nicht nick hornby, das ist ja auch schon ein grosses pech.
und zu spät für die popliteratur war man auch, und zu dumm noch dazu, und jetzt kann man nurmehr mit dreck über andere, mit schlechtem karma und grundlosem schnappen nach/anpinkeln von anderen geld verdienen.
und das noch nicht mal in einem verlag der zählt.
sondern bei fischer.

bah.